Meinung: Mehr Mut für die Mobilität der Zukunft

15.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:41 Uhr

Als Dorothee Bär (CSU) gerade einmal ein paar Stunden als Staatsministerin für Digitales nominiert war, musste sie schon massiven Hohn und Spott über sich ergehen lassen. Sie hatte es doch tatsächlich gewagt, in einem Fernsehinterview eine Vision auszusprechen: „Flugtaxis“ hatte sie gesagt.

Und ausgerechnet in den sozialen Netzwerken, wo sonst ausgiebigst geschimpft wird, dass die Bundesregierung in Sachen Digitalisierung jede Ambition vermissen lasse, wurde anschließend über diese angeblich so weltfremde Vorstellung gelästert.

Nur: Diese Vorstellung ist alles andere als weltfremd – sie ist auf dem besten Wege schon in den kommenden Jahren Realität zu werden. In Dubai gibt es bereits Testflüge für Drohnen, die ohne Pilot auskommen, aber Passagiere transportieren können. Und auch hierzulande gibt es Anstrengungen in dieser Richtung: Wenige Tage nach Bärs Äußerung präsentierte beispielsweise Audi auf dem Autosalon in Genf seine Vision eines Flugautos. Bär hat also nur ausgesprochen, woran in großen Konzernen und jungen Startups schon längst gearbeitet wird.

Ja, der Breitbandausbau in Deutschland hinkt hinterher und muss dringend beschleunigt werden. Deswegen aber alle weiterführenden Gedanken als absurd zur Seite zu schieben, bringt das Land nicht weiter – sonst wird Deutschland in nicht allzu ferner Zukunft international abgehängt. Statt immer nur reflexartig auf mögliche Probleme hinzuweisen, ist es erfrischend, dass sich dem Thema Digitalisierung nun von Amts wegen eine Frau widmet, die das Ganze einmal mit etwas Weitblick und Enthusiasmus betrachtet.