Wasser: Ein Kraftwerk schickt ICE 161-mal um die Erde

10.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:16 Uhr

Traditionell ist die Wasserkraft in Bayern die wichtigste erneuerbare Energiequelle für die Stromerzeugung. In den Landkreisen Eichstätt, Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und in der kreisfreien Stadt Ingolstadt erzeugen 80 Wasserkraftanlagen circa 665 Gigawattstunden (GWh) Strom pro Jahr.

Das entspricht 16 Prozent des Nettostromverbrauchs der gesamten Region. Die größten Wasserkraftanlagen befinden sich am Lauf der Donau. Allein die Kraftwerke in Bertoldsheim (115,5 GWh), Bittenbrunn (122,5 GWh), Bergheim (140 GWh), Ingolstadt (122 GWh), und Vohburg (141 GWh - Foto) erzeugen den Mammutanteil an Strom - im Jahr durchschnittlich 641 GWh. Alle speisen direkt in das Netz der DB Energie GmbH ein. Grüner Effekt: Vor Ort erzeugter erneuerbarer Strom bewegt auch die Züge in der Region. So würde beispielsweise allein die Leistung des Bergheimer Kraftwerkes von 140 GWh pro Jahr ausreichen, um mit einem modernen ICE etwa 161 Mal die Erde zu umrunden. Gleichzeitig erzeugen die vier Kraftwerke mehr Strom, als die Stadt Ingolstadt (ohne die AUDI AG) im Jahr bräuchte (553 GWh).

Strom aus Wasserkraft ist die verlässlichste erneuerbare Energiequelle mit den geringsten Treibhausgas-emissionen. Die Turbinen laufen an 365 Tagen. Wasserkraft ist kontinuierlich verfügbar, gut regelbar und damit in der Lage, Spitzenlast zur Verfügung zu stellen oder Energie zwischenzuspeichern - an Laufwasserkraftwerken wie an der Donau allerdings nur eingeschränkt. "Das Wasserpotenzial in unserer Region ist weitestgehend ausgeschöpft", schränkt Energieexperte Robin Tutunaru ein. Da kaum mehr neue Kraftwerke gebaut werden können, ist eine Steigerung der Stromerzeugung lediglich durch eine Leistungssteigerung in den bestehenden Anlagen möglich. Foto: Zurek