Streaming - ein komplexes System

18.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:39 Uhr

Hinter Streaming-Diensten wie Spotify steckt ein recht komplexes System.

Die Künstler sitzen darin am Ende der Wertschöpfungskette. Ein Sprecher des Unternehmens erklärt, wie das System funktioniert: Kunden zahlen in Deutschland einen monatlichen Beitrag von 9,99 Euro für das Premium-Angebot von Spotify, hinzu kommen für das Unternehmen Werbeeinnahmen.

Da der Streaming-Dienst grundsätzlich nur Verträge mit Musiklabels und Verwertungsgesellschaften wie der Gema unterhält, gehen zunächst 70 Prozent aller Einnahmen an diese Vertragspartner - ein größerer Teil an das Label, ein kleinerer an die Verwertungsgesellschaften. Wiederum von einem eigenen Vertrag zwischen Band und Label hängt es schließlich ab, wie viel am Ende für die Musiker bleibt. Manchmal sind das 50 Prozent der gesamten Auszahlung an das Label, manchmal auch weniger.Spotify for Artists
Ein kleiner Versuch, den Künstlern mehr Einsicht in ihre Streaming-Einnahmen zu geben, ist laut des Sprechers das Portal Spotify for Artists. Durch Verifizierung bekommen die Musiker Einsicht in ihre Daten. Ähnlich wie bei Einschaltquoten im Fernsehen können sie damit relativ genau nachvollziehen, wie oft, wann, an welchen Orten und von wem ihre Musik gestreamt wurde.

Diese Informationen können nicht nur hilfreich sein, um mit dem Label einen besseren Vertrag auszuhandeln, es führt auch zu Vorgehensweisen wie dieser: Die Metal-Band Metallica hat für ihre USA-Tour im Juli die Daten von "Spotify for Artists" ausgewertet und danach die Setlist jedes Konzertes nach den Streaming-Vorlieben ihrer Fans in der jeweiligen Tour-Stadt ausgerichtet.

DK