Sehen, fühlen und erleben

<?Uni SchriftFarbe="Vollfarbe CMYK1,000000 0,000000 0,000000 0,000000 -1 1,000000" Kapitaelchen="100ru" SchriftGroesse="10,5dp" SchriftStil="0" SchriftArt="ITC Franklin Gothic Demi" Spationierung="1ru"> Gewerbeschauen<?_Uni> Die Auftragsbücher von Handwerkern und Kleinbetrieben sind voll. Auf die Präsenz bei regionalen Messen legen sie aber auch weiterhin großen Wert.

22.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:37 Uhr
Hautnahen Kontakt mitUnternehmern und Handwerkernsowie Informationen aus erster Hand: Das garantieren regionale Messen und Ausstellungen - so wie hier auf der SchrobenhausenerSoba, die zuletzt im Frühling dieses Jahres mit einer verkürzten Version, aber überaus erfolgreich stattfand. −Foto: Spindler

Von Stephan BoosMessen, Ausstellungen und Kongresse sind ein zentraler Baustein im Marketing-Mix von Unternehmen", betont Georg Fuchsgruber, Geschäftsführer Fachverband Messen und Ausstellungen (FAMA).

Der direkte Kontakt zu den Kunden schaffe Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Firmen, überzeuge von der Produktqualität und stärke das Markenimage und damit die Kundenbeziehungen. "Messen sind vor allem auch ein Marktplatz für Austausch und Information von Unternehmen und Kunden", sagt Fuchsgruber.

Das zeigt sich grundsätzlich auch bei den Messen und Ausstellungen in der Region. Dafür sprechen vor allem auch die seit vielen Jahren hohen Besucherzahlen. So werden nach Einschätzung von Katherina Köhler, Geschäftsführerin der Sandner GmbH Messen und Ausstellungen, zum Beispiel bei der Miba in Ingolstadt, die es seit 1967 im zweijährigen Turnus gibt, wieder mehr als 70000 Besucher erwartet. Also zum nächsten Mal 2019 - von 6. bis 14 April. Genauso wie man wiederum auch von mehr als 350 Ausstellern ausgeht.

Austausch mit Endverbraucher

Es ist also durchaus Optimismus angesagt. Und offensichtlich muss einem bei derartigen Aussichten nicht bange sein um die Ausstellungen und Messen in der Region. Und doch hat sich etwas verändert. Für viele Handwerker und kleinere Betriebe ist es nämlich in der momentanen Wirtschaftslage gar nicht so einfach, eine derartige Leistungsschau beispielsweise über eine ganze Woche inklusive zweier Wochenenden zum Beginn und zum Ende mit einem Stand zu bestücken und zu betreiben. Der Grund: Vor allem das Handwerk ist komplett ausgelastet. Was wiederum dazu führt, "dass gerade kleinere Betriebe es sich nicht leisten können, eine Woche abwesend zu sein", wie die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Ingolstadt, Anita Mayr, die momentane Situation beurteilt.

"Auch wenn es den Betrieben so gut geht wie lange nicht, müssen sie vorausschauend denken und handeln", erläutert in diesem Zusammenhang die Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Ingolstadt, Elke Christian. Selbst bei übervollen Auftragsbüchern ist es ihr zufolge wichtig, mit der Zielgruppe im Gespräch zu bleiben und regelmäßig nach außen hin zu zeigen, welche Produkte und Services man im Programm und vor allem, wie man sich weiterentwickelt hat. Nicht zu unterschätzen sei außerdem, dass der Austausch mit dem Endverbraucher den Betrieben häufig wertvolle Impulse und Ideen für neue Produkte und Services liefert.

Neue Wege als Alternative

Volle Auftragsbücher einerseits. Ein Messestand andererseits. Muss man sich für eines entscheiden? Oder ist beides möglich? Keine einfache Entscheidung für einen kleineren Betrieb, in dem jede Hand gebraucht wird. Auch die Veranstalter müssen überlegen: Gibt es Alternativen? Intensiv damit auseinandergesetzt haben sich zuletzt die Macher der Schrobenhausener Soba, Martha Stief und ihr Partner Josef Plöckl. Und sie haben am Ende eine befriedigende Lösung für beide Seiten gefunden. So hat die Soba, die zuletzt in der Zeit zwischen 18. und 25. März stattfand, heuer erstmals von 19. bis 21. März drei Tage Pause eingelegt. Die Verkürzung an sich geht zurück auf wiederholte Wünsche der Aussteller. Viele - vor allem die Handwerksbetriebe - hätten das Anliegen deutlich an sie herangetragen, ihre Stände nicht die komplette Arbeitswoche hindurch mit Personal besetzen zu müssen. Andererseits hatten laut Stief alle Aussteller gelobt, dass die Soba sich über zwei Wochenenden erstrecke. Deshalb hatte sich Martha Stief im Vorfeld zu einer großangelegten Fragebogenaktion unter den Ausstellern entschlossen, bei der sich am Ende die Verkürzung um drei Tage als Lösung herauskristallisierte. Und es hat funktioniert.

Derlei Gedanken muss sich Walter Schauß, der seit 24 Jahren jährlich die Gewerbemesse Manching veranstaltet, nicht machen. Die Ausstellung dauert nämlich ohnehin nur ein verlängertes Wochenende - jeweils von Freitag bis Sonntag. Im nächsten Jahr übrigens von 3. bis 5. Mai. "Ein Wochenende", so Walter Schauß, "ist auch für kleinere Betriebe machbar. " Und werde deshalb nach wie vor gerne angenommen. Was sich auch in beeindruckenden Zahlen nachvollziehen lässt. So seien es nach eigener Aussage von Walter Schauß auch heuer wieder circa 60000 Besucher bei mehr als 300 Ausstellern gewesen. Also blickt er optimistisch in die Zukunft. Zumal das Konzept sehr breit angelegt ist und sich als "Familienmesse" generationsübergreifend versteht.

Ein Aspekt im Übrigen, den auch andere Veranstalter immer mehr betonen und berücksichtigen: Für alle Altersgruppen und Gesellschaftsschichten muss etwas geboten sein. Nicht umsonst wird es bei der nächsten Miba - deren Veranstalter sie als "Verkaufsmesse für emotionales Kaufen mit Mehrwert" sehen - eine komplette Halle nur für die Jugend geben.

Für den Fachverband Messen und Ausstellungen indes ist und bleibt das Zugpferd für regionale Messen und Ausstellungen: "Kommunikation als Erlebnis. "