Warnstreiks in vielen Werkstätten

IG Metall fordert vier Prozent mehr Geld für Beschäftigte im Kfz-Handwerk und -Gewerbe

07.06.2021 | Stand 22.06.2021, 3:33 Uhr
Vier Prozent mehr Geld will die IG Metall für das Kfz-Gewerbe rausholen. In Bayern laufen bereits erste Warnstreiks. −Foto: Ebener, dpa

Ingolstadt/München - Wer einen Schaden an seinem Fahrzeug reparieren lassen mag oder einfach nur die obligatorische Inspektion vor der Brust hat, muss sich eventuell in den kommenden Tagen in Geduld üben.

Denn die IG Metall hat zum Arbeitskampf geblasen. Seit Montag sind die Beschäftigten im KFZ-Handwerk und -Gewerbe zu Warnstreiks aufgerufen - und zwar bayernweit. In dieser Woche sind laut der Gewerkschaft Autohäuser und Werkstätten in den Räumen München, Nürnberg, Augsburg und Regensburg dabei. Betroffen sind unter anderem die Marken BMW, Daimler und Volkswagen samt der Töchter Audi und Porsche. Auch in einigen Betrieben des Münchner Lkw-Bauers MAN sind Warnstreiks möglich. Die Region um Ingolstadt ist dieser Aussage zufolge wohl zumindest zunächst noch weniger von den Warnstreiks betroffen.

Josef Brunner, der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, erklärt zum Stand der Gespräche aus Sicht der IG Metall: "Die Arbeitgeber haben bislang kein Angebot auf den Tisch gelegt. Darum machen jetzt die Beschäftigten Druck für einen guten Tarifabschluss. " Brunner betont zudem, man erwarte für die zweite Jahreshälfte 2021 eine "stark belebte Wirtschaft". Und da dürften die Beschäftigten nicht abgehängt werden. Die Branche müsse für den Nachwuchs noch mehr an ihrer Attraktivität arbeiten.

Die IG Metall fordert für die knapp 145000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kfz-Handwerk vier Prozent mehr Geld für die kommenden zwölf Monate. Für Auszubildende fordert die Metaller-Gewerkschaft außerdem eine überproportionale Erhöhung der Vergütungen sowie die Lehrmittelfreiheit. Zudem sollen die Beschäftigten im Kfz-Handwerk nach dem Willen der IG Metall ein Rückkehrrecht nach beruflichen Weiterbildungen erhalten, so die Gewerkschaft.

Ob die recht breit angelegten Warnstreiks Wirkung zeigen, könnte bereits am 17. Juni klar werden. Denn dann steigt nach derzeitiger Vereinbarung der Konfliktparteien die nächste Runde der Tarifverhandlungen in Augsburg.

DK