Berlin
Dieselkrise: Volkswagen will sich laut Medienbericht mit bis zu 80 Prozent an Nachrüstungskosten beteiligen

Verkehrsminister verhandelt mit deutschen Autobauern

27.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:35 Uhr
Ein vom Abgas-Skandal betroffener VW-Dieselmotor vom Typ EA189 in der Werkstatt. −Foto: Julian Stratenschulte

Berlin/Wolfsburg (dpa) Der Autokonzern Volkswagen hat in der Dieselkrise bei Verhandlungen mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) laut einem Medienbericht konkrete Zusagen gemacht.

Demnach versprach Konzernchef Herbert Diess, sich an möglichen technischen Nachrüstungen von älteren Dieselautos finanziell zu beteiligen, wie der „Spiegel“ am Donnerstag meldete. Außerdem wolle VW ein großes Umtauschprogramm für Autos der Schadstoffklassen Euro 4 und 5 auflegen. Ein Sprecher Scheuers wollte das nicht kommentieren. Die Position der Autoindustrie war bisher, dass Hardware-Nachrüstungen zu aufwendig und teuer seien. Daher lehnten die Hersteller diese Umbauten am Motor ab. Beim Einbau von Stickoxid-Katalysatoren bestand Diess laut „Spiegel“ jedoch mit Blick auf die Aktionäre seines Unternehmens darauf, nur 80 Prozent der Kosten der Nachrüstung zu übernehmen. Diese liegen pro Fahrzeug bei durchschnittlich etwa 3000 Euro. Damit lehnt er den Plan Scheuers ab, dass die Hersteller die gesamten Kosten tragen sollen. Scheuer verhandelt mit den drei großen deutschen Herstellern Volkswagen, Daimler und BMW über ein Maßnahmen-Paket, um Diesel-Fahrverbote in Städten zu verhindern. Am (morgigen) Freitag will sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu mit mehreren Fachministern treffen. Die Bundesregierung ringt seit langem um eine gemeinsame Linie in der Dieselkrise. Im Kern geht es bei dem Paket um ein mögliches Programm zum Rückkauf älterer Diesel durch Hersteller, höhere Prämien für Autobesitzer, die alte Diesel abgeben und neue Wagen kaufen, sowie Umbauten am Motor.