Mehr Züge am Audi-Bahnhalt
Ein weiterer Schritt

Ein Kommentar von Christian Fahn

19.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:55 Uhr
Neu, aber am frühen Montagmorgen kaum frequentiert: Aus diesem Zug, der vor Beginn der Frühschicht am neuen Audi Bahnhalt stoppte, stieg niemand. −Foto: Bird

Die Region hat Druck gemacht und der Einsatz ist von Erfolg gekrönt: Bei Audi halten schon ab Mitte Juni zusätzliche Züge. Jetzt können in der Früh auch Fahrgäste aus Richtung Schrobenhausen einmal täglich direkt bis zum größten Arbeitgeber der Region fahren - für die Frühschicht reicht es aber nicht.

Dennoch ist es ein wichtiger Schritt. Und die bayerische Eisenbahngesellschaft verspricht noch mehr: Wenn der Bahnhof im benachbarten Gaimersheim so umgebaut ist, dass dort Züge wenden können, wird Audi im 30-Minuten-Takt von Regionalzügen angefahren. Mit diesem Tag wird eine neue Zeitrechnung im Öffentlichen Nahverkehr in der Region um Ingolstadt anbrechen. Die Zahl der Menschen in den Zügen wird sprunghaft ansteigen.

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Die Frage ist allerdings, ob sich die Region richtig darauf vorbereitet. Um die Züge und die Fahrpläne muss sich kein Politiker in der Region kümmern, das macht die bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) in Zusammenarbeit mit den Bahngesellschaften, die die Züge stellen. Allerdings müssen die Lokalpolitiker dafür sorgen, dass die Fahrgäste auch zu den Zügen kommen. Stichwort: Park-and-Ride-Parkplätze an den Bahnhöfen in der Region. Um es ganz klar zu sagen: Da besteht dringender Nachholbedarf. Mit ein paar Flächen, die sich bei Regen in Schlammwüsten verwandeln, ist es nämlich nicht getan.

Und die Region sollte sich auch Gedanken machen, ob es nicht zusätzliche Bahnstationen braucht, damit die Fahrgäste nicht kilometerweit mit dem Auto zum nächsten Bahnhalt fahren müssen. Das setzt den entsprechenden politischen Willen voraus. Mit dem entsprechenden Druck aus der Region wird auch eine Umsetzung nicht scheitern. Das zeigt eben auch die schnelle Reaktion der BEG, zusätzliche Züge bei Audi halten zu lassen.