Neuburg
Bundeswehr will 33 neue Eurofighter ordern

Entscheidung über Milliardenauftrag für Airbus soll bald fallen

06.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:00 Uhr
Der Eurofighter. −Foto: Stefan Janda

Neuburg/Manching (DK) Airbus steht vor einem Milliardenauftrag der Bundesregierung: Die zwischen 2003 und 2008 an die Luftwaffe ausgelieferten Eurofighter sollen durch 33 neue Maschinen ersetzt werden. Bundestagsabgeordneter Reinhard Brandl (CSU) und Bernhard Stiedl von der IG Metall bestätigten unserer Zeitung entsprechende Planungen im Verteidigungsministerium.

Laut Brandl, der im Verteidigungsausschuss des Bundestages sitzt, ist diese Entscheidung längst überfällig, da es teilweise bereits zu Schwierigkeiten bei der Ersatzteilbeschaffung kommt. Dieses Problem wird sich wohl weiter verschärfen, was sich laut dem Ingolstädter Abgeordneten "negativ auf die Einsatzbereitschaft auswirken wird". Die steht ohnehin in der Kritik. Zudem erreichten die Eurofighter der sogenannten Tranche I in den kommenden Jahren "sukzessive das Ende ihrer vorgesehenen Nutzungsdauer".

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Es brauche also eine "Grundsatzentscheidung" über eine Ersatzbeschaffung mit Kampfflugzeugen der neuesten Generation. Damit wäre man nicht nur auf dem Stand des technischen Fortschritts, sondern die Bundeswehr hätte eine einheitliche Flotte und man sei in Logistik und Wartung effizienter.

Die Flugzeuge der Tranche 1 sind nur für den Luftkampf und für die Luftraumüberwachung, wie sie beispielsweise vom Fliegerhorst in Neuburg aus stattfindet, konzipiert. Erst gestern ist die Alarmrotte aus Neuburg wieder zu einem Einsatz gestartet, nachdem über Unterfranken der Funkkontakt zu einem Passagierflugzeug abgebrochen war. Die neueren Eurofighter sind mit der Präzisionsbombe GBU-48 ausgestattet. Das technisch nachzurüsten, sei nicht möglich, sagte Brandl. Eine Verlängerung der Nutzungsdauer sei nicht wirtschaftlich, zudem würde man in "überholte Technik" investieren. "Die Bundeswehr braucht die Flugzeuge und die Flugstunden dringend", erklärte der Abgeordnete. "Im politischen Berlin hat man sich bereits verständigt", zeigte sich gestern auch IG-Metall-Bevollmächtiger Bernhard Stiedl gegenüber unserer Zeitung zuversichtlich, dass die Ersatzbeschaffung der Kampflugzeuge in den kommenden Wochen durch die Bundesverteidigungsministerin genehmigt wird. "Ich gehe fest davon aus, dass die Entscheidung so fällt."

Diese würde dann letztlich nicht nur einen Großauftrag für Airbus bedeuten, sondern für "die Kollegen der Endfertigung des Eurofighters" am Standort Manching auch "eine langfristige Arbeitsplatzsicherung", so Stiedl.
 

Marco Schneider