Reaktionen auf Facebook und Instagram
Streiks bei Bahn und Lufthansa: „Nach zwei Mal sollte der Kindergarten beendet sein“

13.03.2024 | Stand 14.03.2024, 11:30 Uhr

Gerechtfertigt oder nicht mehr nachvollziehbar - das wollten wir zu den Streiks bei Bahn und Lufthansa auf Facebook und Instagram wissen. − Foto: dpa

Das Kabinenpersonal bei der Lufthansa hat am Mittwoch die Arbeit niedergelegt, 50.000 Passagiere in München waren betroffen. Auch die GdL hat eine Fortsetzung ihres Arbeitskampfes mit der Bahn angekündigt. Das geht nun seit Wochen so. Daher wollten wir auf Facebook und Instagram von Ihnen wissen, wie sie zu den anhaltenden Streiks im öffentlichen Verkehr denken. Die Tendenz ist eindeutig.



Rund 400 Flüge wurden gestrichen, 50.000 Passagiere der Lufthansa und der Regionaltochter Lufthansa Cityline konnten am Mittwoch in München nicht abheben, tags zuvor war es der Flughafen Frankfurt, der von den Flugbegleitern bestreikt wurde. Es geht dabei um 15 Prozent mehr Gehalt bei einer Vertragslaufzeit von 18 Monaten. Die Gewerkschaft der Lokführer, die GdL, hatte ihren Streik am Mittwochfrüh um 2 Uhr beendet, schließt aber neue, kurzfristige Arbeitsniederlegungen möglicherweise sogar an Ostern im Tarifkampf mit der Deutschen Bahn nicht aus.

Lesen Sie auch:
GDL-Streik: Was Bahnreisende und Pendler wissen müssen
Warnstreiks an Flughäfen: Ihre Rechte als Passagier

„Sind die Streiks richtig und nachvollziehbar oder übertrieben und nicht mehr verhältnismäßig?“ - das haben wir die Community auf Instagram und Facebook gefragt. Eine Tendenz ließ sich bereits nach wenigen Kommentaren erkennen. „Übertrieben.... Ja einmal geht vielleicht auch zweimal, aber dann sollte der Kindergarten beendet sein“, schreibt zum Beispiel eine Userin. „Das ist die pure Gier. Nichts anderes als Gier. Völlig unverhältnismäßig, absurd, unverschämt“, findet ein anderer.

„Mittlerweile eine Zumutung“



„Als Kunde kann man sie leider nicht mehr nachvollziehen, insbesondere bei der Bahn. (...) Für die, welche die Bahn zB brauchen, ist es mittlerweile eine Zumutung. Back to the good old car“, konstatiert eine Nutzerin auf Instagram.

Eine andere geht auf Facebook noch weiter: „Weselsky wird als derjenige in die Geschichte eingehen, der eine Verschärfung des Streikrechts nötig gemacht hat. Da sag ich doch mal herzlichen Glückwunsch.“ Ein weiterer User kritisiert den GdL-Chef namentlich und wirft ihm „Profilierungssucht“ vor: „Tarifverhandlungen sind Verhandlungen, d.h. dass sich Positionen annähern müssen. Völlig überzogene Forderungen der GdL. Ich hoffe sehr, dass sich der Bahnvorstand nicht weiter erpressen lassen wird.“ Ein weiterer meint, dass es Weselsky und die GdL noch schaffen, „dass ich nach 35 Jahren Gewerkschaftszugehörigkeit (gded, Verdi und IG Metall) austrete. Was hier läuft ist kein Arbeitskampf, sondern ein persönlicher Twist. Ausgetragen auf den Schultern der Bevölkerung und der Wirtschaft.“

Eine andere Facebook-Userin hat ebenfalls „absolut kein Verständnis für diese wiederkehrenden Streiks, weil sie auf dem Rücken derer ausgetragen werden, die nichts dafür können, dass die Lage für die Streikenden so ist, wie sie ist. (...) Für jeden bedeuten Streiks zusätzliche Kosten und hohen zusätzlichen Organisationsaufwand, was kein Mensch braucht.“

Es gibt aber auch andere Stimmen. Ein MZ-Follower etwa findet die Streiks auf Facebook „richtig und nachvollziehbar.“ Streikrecht sei ein Grundrecht und für alle in diesem Land. Und nicht nur für die, die keine „Auswirkungen auf das öffentliche Leben“ verursachen. In einem anderen Kommentar auf Facebook wird auch Verständnis gezeigt: „Würde mich freuen wenn ich jemanden hätte, der sich so für meine Arbeitsbedingungen einsetzt. Der ausschlaggebende Punkt an der Sache ist ja, dass sich der Bahnvorstand Jahr für Jahr Millionen einschiebt, aber für den Arbeiter ist jeder Euro zu viel.“

Streiks sind „komplett nachvollziehbar“

„Absolut gerechtfertigt“ findet die Streiks auch ein User auf Instagram. „Dafür sind Gewerkschaften da. Es kann nicht sein, dass immer nur die oberen was bekommen, der Kleine wird und wurde Jahrzehntelang ausgebeutet, das muss ein Ende haben. So schauts aus.“ Ein anderer schreibt: „Komplett nachvollziehbar dass die Lokführer den Streik durchziehen! Wenn sich das Unternehmen nicht bewegt und nur drei Punkte zur Verbesserung vorschlägt, dafür aber zehn Punkte abschaffen will.“

In einem weiteren Kommentar auf Instagram wird einerseits zwar Verständnis für die Streiks signalisiert, aber: „Es darf nicht sein, dass ein Unternehmen von vier und mehr Gewerkschaften bestreikt wird. Für mich eine klare Regel: ein Unternehmen, eine zuständige Gewerkschaft und somit ein gemeinsamer Arbeitsvertrag. Für alle Mitarbeitenden. Ist eh fairer für alle .“

− lai




Anm. d. Red.: Kommentare sind Äußerungen des Verfassers und brauchen mit der Meinung der Redaktion nicht übereinzustimmen. Die Redaktion behält sich außerdem das Recht zu sinnwahrenden Kürzungen und Korrekturen vor.