„Unabhängige Bürger“
Konsequenz der Flugblatt-Affäre: Bayerischer Ortsverein der Freien Wähler benennt sich um

14.11.2023 | Stand 14.11.2023, 16:51 Uhr

Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger geriet durch die Flugblatt-Affäre in Bedrängnis. Nun hat sich ein Ortsverein umbenannt. − Foto: dpa

Die Flugblatt-Affäre um Hubert Aiwanger hallt nach: Die Freie Wählergemeinschaft Schöllkrippen (Landkreis Aschaffenburg) hat sich in „Unabhängige Bürger“ umbenannt.

 



Wie der Verein in einer Pressemitteilung erklärte, wurde die Umbenennung vergangenen Freitag in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen. Gegenstimmen gab es keine, Enthaltungen zwei.

„Mit dieser Entscheidung möchten wir verdeutlichen, dass wir eine unabhängige Vereinigung sind und keiner politischen Partei auf Landes- oder Bundesebene angehören“, teilte die Wählergemeinschaft mit. Man halte weiterhin an den Zielen fest, für eine offene und plurale Gesellschaft einzustehen und mit aller Kraft für das Wohl der Gemeinde einzutreten – ohne dabei einem festgelegten Parteiprogramm verpflichtet zu sein.

 

Freie Wählergemeinschaft Schöllkrippen benennt sich wegen Aiwanger um



Hintergrund für die Umbenennung ist der Umgang Aiwangers mit der Flugblatt-Affäre. Bereits im Oktober – nur Tage vor der Landtagswahl – hatte sich der Schöllkrippener Zusammenschluss vom Parteichef der Freien Wähler distanziert. Die „teils unangemessenen, teils populistischen Äußerungen“ Aiwangers könne der Verein nicht nachvollziehen, teilten die Freien Wähler Schöllkrippen damals mit.

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Die etwa 20 Mitglieder verstünden sich als „demokratisch, pluralistisch und weltoffen“, erklärte der Verein in seiner Stellungnahme. Man grenze sich strikt von „jedem Extremismus“, aber auch von „jedem populistischen politischen Auftreten“ ab. Zudem kündigte der Zusammenschluss Anfang Oktober an, über eine Umbenennung nachzudenken. Dem Kreisverband der Freien Wähler Aschaffenburg – der sei nicht zu verwechseln mit der Partei der Freien Wähler – werde der Ortsverein als Mitglied erhalten bleiben, hieß es nun.