Gießen
Spahn und Bouffier dicht gedrängt im Aufzug: Mehrere Anzeigen bei Polizei eingegangen

Gegen Kontaktsperre verstoßen?

16.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:32 Uhr
Bei einem Besuch der Uniklinik Gießen drängen sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU, l), und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU, M) mit Begleitern in einem Fahrstuhl. Dafür, dass sie sich nicht an die geltenden Abstandsregeln hielten hagelte es Kritik, nachdem dieses Foto auf Twitter verbeitet wurde. −Foto: Bodo Weissenborn (Hessischer Rundfunk)

Gießen - Abstand halten - das ist in Corona-Zeiten die oberste Regel, das mahnen auch Politiker immer wieder. Bei einem Besuch der Uniklinik Gießen haben Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Sozialminister Kai Klose (Grüne) am Dienstag allerdings selbst kein gutes Beispiel gegeben. Das könnte jetzt rechtliche Konsequenzen haben.

Ein Foto, dass die Politiker zusammen mit Begleitern dicht beieinanderstehend in einem Aufzug zeigte, sorgte für Furore. Mindestens zehn Menschen - darunter auch Ärzte - sind in dem Aufzug zu sehen. Schnell wurde Kritik am Verhalten der Politiker laut. Einige störten sich wohl so am Verhalten der Politiker, dass sie Anzeige erstatteten, wie die FAZ nun berichtet. Dabei geht es um einen mutmaßlichen Verstoß gegen die geltenden Kontaktsperren. Die Polizei gehe dem nach, bestätigte sie via Twitter. 

Das sagen die Politiker dazu

Hessens Staatskanzlei räumte den Fehler in einem Tweet ein: "Da muss man nicht groß drumherum reden: Das hätte nicht passieren dürfen. Auch wenn alle Mundschutz tragen… in diesem Aufzug stehen zu viele Menschen."

Spahn sagte, es sei wichtig, Abstand zu halten, selbst wenn man Mundschutz trägt. "Und dass das manchmal nicht so leicht fällt im Alltag, haben wir ja auch gerade wieder gemerkt." Alle hätten sich vorgenommen, nicht gleichzeitig in den Aufzug zu steigen - "und dann passiert es halt manchmal doch". Es seien genau die Dinge des Alltags, "wo wir eben alle miteinander die nächsten Wochen und Monate diszipliniert bleiben müssen".