Berlin
Solidarischer Shutdown: Was hinter der Initiative #ZeroCovid steckt

15.01.2021 | Stand 23.01.2021, 3:33 Uhr
Weite Teile des Handels sowie Kneipen und Restaurants bleiben weiterhin dicht. Bei vielen Unternehmen wächst daher die Unsicherheit. −Foto: Arne Dedert/dpa

Berlin - Eine Initiative von Wissenschaftlern, Aktivisten und Gesundheitspersonal fordert angesichts der Corona-Krise ein europaweites Herunterfahren auch für die Wirtschaft.

«Shutdown heißt: Wir schränken unsere direkten Kontakte auf ein Minimum ein – und zwar auch am Arbeitsplatz!», heißt es in dem Aufruf der Initiative «#ZeroCovid». «Wie viele andere Menschen auch wollen wir nicht länger diesen ewigen Lockdown Light oder dieses ständige Hin und Her zwischen Verschärfungen und Lockerungen mittragen», sagte Sprecher Oliver Kube am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Daher sei ein solidarischer «Shutdown aller nicht lebenswichtiger Bereiche, insbesondere der Wirtschaft» nötig.

Dabei sei es ihnen besonders wichtig, dass die Schwächeren und Schwächsten nicht auf der Strecke blieben, sagte Kube. Um das zu gewährleisten, fordert die Initiative europaweite Covid-Solidaritätsabgaben auf hohe Vermögen oder Unternehmensgewinne. Etwaige Lohnausfälle sollen durch ein breit aufgestelltes soziales Rettungspaket aufgefangen werden.

Zahlreiche Unterstützer

Zu den Erstunterzeichnern gehören nach Angaben der Initiative etwa die Klimaaktivistin Luisa Neubauer, die Autorinnen Margarete Stokowski und Teresa Bücker sowie der Sea-Watch-Aktivist Ruben Neugebauer. Auch viele Wissenschaftler und Angestellte aus dem Gesundheitsbereich hätten demnach unterschrieben. Margarete Stokowski schrieb auf Instagram, sie wünsche sich, dass der Aufruf «einfach zack sofort umgesetzt wird». Auch Luisa Neubauer rief auf Twitter dazu auf unter dem Hashtag #ZeroCovid zu diskutieren.

 
 
 
 
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Die Kritik, ein solidarischer und umfangreicher Shutdown sei in Deutschland nicht möglich, hält der Sprecher für unberechtigt. «Wenn es mehrere andere Staaten gibt, die das bereits erfolgreich getan haben, dann ist das keine Frage der prinzipiellen Machbarkeit, sondern der machtpolitischen Durchsetzung.»