Ratgeber
So schützen Sie Ihr Auto vor Standschäden im Lockdown

17.01.2021 | Stand 12.10.2023, 10:31 Uhr
Wenn man sein Auto nach längerem Stehen wieder bewegen möchte, sollte man den Luftdruck der Reifen kontrollieren. −Foto: ADAC

Corona-Zeit ist Homeoffice-Zeit, von weiten Ausflügen wird sowieso abgeraten.

Viele Autos werden derzeit wenig bis gar nicht bewegt, das kann Schäden verursachen.

Wenn ein Auto lange steht oder nur auf Kurzstrecken gefahren wird, ist das oft schlecht für die Technik. "Sie sollten deshalb Ihrem Fahrzeug vor dem Losfahren etwas Aufmerksamkeit gönnen", rät Stefan Dorner vom ADAC Südbayern. So sei man sicher unterwegs und könne Folgekosten durch Mängel vermeiden. Auch wenn aktuell nur zwingend notwendige Fahrten erlaubt sind, solle man sein Auto wenigstens ab und zu bewegen. Achten Sie vor Fahrtantritt auf folgende Punkte:

Betriebsflüssigkeiten
Schauen Sie nach dem Wischwasser-, Kühlwasser- und Motorölstand, rät Dorner. Ein cremiger, weißlicher Rand auf dem Öldeckel bedeutet, es hat in der vergangenen Zeit zu viele Kurzstreckenfahrten gegeben - ein Ölwechsel sei dann nötig.

Rostige Bremsen
An Autos, die nicht in einer Garage oder an einem trockenen Ort stehen, kann sich schnell Flugrost an den Bremsen bilden. "Der Entstehung von Rost kann man entgegenwirken, indem man die Bremsen vor dem Abstellen des Autos richtig trocken bremst", informiert Christopher Lang von der Werkstatt A. T. U. in Weiden in der Oberpfalz in einer Pressemitteilung. Sollte dennoch Rost entstehen, könne man diesen meist durch kräftiges Bremsen wieder entfernen. Wenn man sein Auto nicht gerade an einem Hang abstellt, empfehle es sich außerdem, den ersten Gang einzulegen und die Räder zur Bordsteinkante hin einzuschlagen anstatt die Handbremse anzuziehen, da sich diese festsetzen kann.

Marderspuren
Wer plötzlich Tapser auf dem Motor oder auf Verkleidungen entdeckt, die vorher noch nicht da waren, hatte möglicherweise Besuch von diesem Raubtier. Sehen Sie nach, ob bei den Kabeln Bissspuren zu entdecken sind - wenn ja, ab in die Werkstatt, sagt Stefan Dorner vom ADAC.

Reifen
Werfen Sie einen Blick auf die Reifen, ist Dorners Tipp. Nach einer Luftdruckkontrolle sei man sicherer unterwegs. Christopher Lang von A. T. U. warnt außerdem vor einem Standplatten, wenn ein Wagen länger steht. Eine leichte Verformung gebe sich oft auf den ersten Kilometern Fahrt wieder. Wenn das unrunde Fahrverhalten bleibe, müsse der Reifen aber gewechselt werden. Langs Rat gegen einen Standplatten: den Reifen vor dem Abstellen mit maximalem Luftdruck befüllen. Die sicherste Variante sei aber, das Auto immer mal wieder zu bewegen oder aufzubocken.

Autobatterie
Wenn das Auto nach der Standzeit nicht oder nur schlecht startet, ist wohl die Batterie schuld, vermutet Stefan Dorner vom ADAC. "Auch wenn das Auto steht, entlädt sich die Batterie", gibt Christopher Lang zu bedenken. Um eine Tiefentladung oder Schäden vorzubeugen, könne man die Batterie an ein Erhaltungsladegerät anschließen oder hin und wieder eine Bewegungsfahrt machen. Ist die Batterie trotzdem leer, kann sie mit einem Ladegerät geladen werden - oder im ungünstigeren Fall kann auch Starthilfe von Experten oder eine neue Batterie nötig sein.

Feuchtigkeit im Innenraum
Christopher Lang von A. T. U. empfiehlt, den Fahrzeuginnenraum vor dem Abstellen des Wagens gut zu trocknen - Feuchte Gegenstände oder Schneereste könnten über einen längeren Zeitraum nämlich zu schlechten Gerüchen oder Schimmel führen.

Fahrzeugwäsche
Nach längerem Stand könne man seinem Auto ruhig eine ausgiebige Wäsche gönnen, sagt Stefan Dorner vom ADAC Südbayern. "Vor allem jetzt im Winter empfehlen wir eine Unterbodenwäsche, um Salzreste wegzuwaschen. " Um Frostschäden zu vermeiden, solle man aber keinesfalls bei Minusgraden in die Waschanlage fahren.

Kristin Winderl