Familienzeit
Lügen im Internet entlarven

Im Netz kann jeder Geschichten leicht verbreiten – auch wenn sie nicht stimmen

28.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:27 Uhr
Erklärgrafik: Was sind Fake News? Tipp: Mit einem Klick auf das Bild öffnet sich die Grafik in voller Größe. −Foto: dpa-infografik

Ein Freund hat eine seltsame Nachricht geschickt. Darin steht, man müsse die Info an ganz viele Leute weiterleiten. Sonst drohe einem Unheil. Kann so etwas stimmen?

Nö. Solche Nachrichten nennt man Kettenbriefe. Diese Nachrichten denken sich irgendwelche Leute aus. Sie testen damit, ob andere das glauben und weiterverbreiten. Solchen und ähnlichen Quatsch findet man häufig im Internet. Mal sieht es auf einem Foto so aus, als würde ein Hai auf einer Autobahn schwimmen. Mal wird in einem Video behauptet, die Erde sei eine Scheibe. Es ist manchmal  leichter  und dann wieder schwieriger, eine Info als falsch zu entlarven.  Es gibt aber   Hinweise, solche Lügen ziemlich schnell zu durchschauen. 
Aber wieso verbreiten Menschen mit Absicht Lügen im Internet? Das weiß Juliane von Reppert-Bismarck. Sie erklärt in Schulklassen, wie man mit Falschnachrichten umgeht. Denn über Apps wie Whatsapp, Instagram, Tiktok und Snapchat landen manchmal seltsame Meldungen auf dem Handy. „Manche Leute übertreiben oder lügen im Netz, um damit mehr Aufmerksamkeit zu bekommen“, erklärt sie. So  locken sie Leute auf ihre Webseiten. Sie erfragen persönliche Daten oder bieten etwas zum Verkauf, um Geld zu verdienen. „Andere behaupten falsche Dinge, um eine Person, Gruppe oder eine Sache absichtlich schlechtzumachen.“ Egal, warum Lügen verbreitet werden: Es ist immer ärgerlich, wenn man auf sie hereinfällt. „Darum ist es wichtig, immer zu prüfen, ob eine Information  stimmt oder nicht.“ 
Das geht so: „Zunächst sollte man sich die Quelle einer Nachricht anschauen“, erklärt die Expertin: „Wer hat das geschrieben? Wird gesagt, woher die Info kommt? Was ist das für eine Internet-Seite?“ Auch wichtig: „Kann man die Nachricht auch auf anderen Seiten finden?“ Reporter von Nachrichtensendungen und Zeitungen sind verpflichtet, wahrheitsgetreu zu berichten. Darum kann man Infos aus diesen Medien normalerweise trauen, gerade wenn man sie auf mehreren Seiten findet.
 Ein anderer Hinweis kann das Datum sein. Manchmal werden Texte, Bilder oder Videos als neu bezeichnet, obwohl sie bereits    Jahre alt sind. Meist hilft es auch, mehr als nur die Überschrift zu lesen. So versteht man dann etwa mehr über den Hintergrund einer Geschichte. „Eigentlich ist es gar nicht so schwer herauszufinden, ob eine Nachricht stimmt oder nicht“, sagt die Fachfrau. „Wenn man seinen Kopf benutzt, ist das meist kein Problem.“ Man muss sich nur fragen, ob man vielleicht gerade veräppelt wird. Also: Immer aufmerksam bleiben, wenn man im Internet etwas liest! 
Wichtig zu wissen: Wer im Internet unterwegs ist, hinterlässt Spuren. Mal merkt sich eine Internetseite, für welche Sachen man sich interessiert hat. Mal gibt man ganz bewusst  die eigene E-Mail-Adresse oder seinen  Standort ein. Für manche Leute sind solche  Informationen kostbar.  Fachleute raten deshalb, vorsichtig mit Daten umzugehen. Das bedeutet, nicht jedes Foto hochzuladen oder ständig Kommentare zu schreiben. 

Warum manche Leute solchen Quatsch erzählen

Manche Nachrichten sind einfach nur gelogen. Im Internet kommt das häufig vor. Und zwar nicht nur am 1. April, wenn man sich gegenseitig veräppeln will. Warum Menschen öffentlich flunkern, kannst du hier lesen. Mit Werbung verdienen Leute Geld. Deshalb versuchen sie, die Aufmerksamkeit anderer  zum Beispiel  auf ihre  Produkte zu ziehen –  und diese dann zu verkaufen. Die Hersteller   zahlen Geld für diese Werbung. Es geht also nicht darum, die Wahrheit über einen Gegenstand zu erzählen, sondern darum, ihn anzupreisen.
Durch Manipulation versuchen Menschen, andere Leute für sich zu gewinnen. Ein Trick ist, eine Geschichte sehr einseitig zu erzählen und etwa wichtige Infos wegzulassen. Andere lügen sogar komplett. So wollen sie sich selber in einem guten Licht darstellen und ihre  Gegner in einem schlechten Licht.
Die Satire  ist eine besondere Form der Unterhaltung. Dabei erzählen Satiriker eine verfälschte Geschichte oder übertreiben stark. Zum Beispiel machen sie sich so über Ereignisse in der Politik lustig. Satire soll Menschen also zum Lachen  bringen. Das Mittel dazu ist eine gezielte Lüge oder Übertreibung.

DIE SPIEL-IDEE

Kennst du eigentlich Klopapier-Bowling? Bestimmt hast du mitbekommen, dass in den letzten Wochen viele Menschen ganz viel Klopapier gekauft haben. Heute erklären wir dir ein lustiges Spiel  mit  leeren Klopapier-Rollen – es heißt Klopapier-Bowling.  

Das brauchst du:

mindestens drei  leere Klopapier- oder Küchenpapier-Rollen und einen Tischtennisball,  Stifte und Bastelpapier zum Verzieren der Bowling-„Kegel“.

So geht’s: 

Die Pappdeckel-Zylinder der  leeren Rollen werden in der Mitte durchgeschnitten. Jetzt können die einzelnen „Kegel“ nach Belieben angemalt  werden.  Besonders süß sehen sie aus, wenn  man  zum Beispiel verschiedene Tiere daraus bastelt.  Die fertigen Kegel werden dann übereinander zur Pyramide gestapelt. Nun darf jeder Mitspieler versuchen, mit einem Tischtennisball die Pyramide umzukegeln. Jeder hat drei Versuche. Natürlich kann man sich in Anlehnung ans  echte Bowling ein Punktesystem überlegen. Die sportlich entspanntere Variante: Hat es jeder einmal geschafft, gibt es für alle Mitspieler  einfach ein Eis zur Belohnung.