Mannheim
"Fridays for Future": Erste Bußgeldbescheide

18.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:29 Uhr
Schüler demonstrieren bei Fridays for Future mit einem Schild: „Game over?“. −Foto: Federico Gambarini/Archivbild

Mannheim (DK) Zahlreiche Schulleiter drohten damit, nun macht die erste deutsche Rektorin ernst: Weil Jugendliche ihrer Schule an einer "Fridays for Future"-Demonstration teilnahmen und währenddessen in der Schule fehlten, hat das Ordnungsamt nun Bußgeldbescheide versandt.

Wie die "Bild" und zuvor der "Mannheimer Morgen" berichtet, sollen mindestens vier Schüler einer Mannheimer Schule am 22. Mai in der fünften und sechsten Stunde im Unterricht gefehlt haben.Das belege das Klassenbuch.  Sie hätten währenddessen für Klimaschutz demonstriert. Das ist laut dem Ordnungsamt eine Ordnungswidrigkeit. Die Schulleiterin wandte sich an die Behörde, nun sind die Bußgeldbescheide bei den Familien eingetroffen. 

88,50 Euro für zwei Stunden fehlen 

Laut den Medienberichten kommen auf die Schüler beziehungsweise ihre Familien Kosten von 88,50 Euro zu: 60 Euro Bußgeld, 25 Euro Gebühr und 3,50 Euro Auslagen. „Es geht hier nicht nur um einen einzigen Tag. Die Schuler haben mehrmals gefehlt und es gab danach immer lange Aufklarungsgesprache“, wird die Direktorin zitiert. Einer der betroffenen Schüler, ein Neuntklässler, bestätigte dem „Mannheimer Morgen“: „Wir haben nie den ganzen Tag gefehlt. Nur die letzten zwei Stunden.“

Dieser Fall ist der erste bekannte deutschlandweit, in dem gegen die Schülerdemonstranten ein Bußgeld verhängt wurde. Erste Unterstützer kündigten Hilfe für die betroffenen Schüler an. Aktivisten wollen Spenden sammeln. Auch "Fridays for Future" kündigte Hilfe an.