München
Vom Tanzmarathon bis zum Fahrradparcours

19.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:56 Uhr
"Who is Frau Troffea?" heißt der Tanzmarathon, der im Rahmen des Festivals sieben Stunden lang täglich (jeweils von 14 bis 21 Uhr) an unterschiedlichen Plätzen in München stattfindet, etwa am Giesinger Bahnhof oder in der Stadtbibliothek Hasenbergl. −Foto: Kochan

München (DK) Bis 26. Mai ist München Dreh- und Angelpunkt des zeitgenössischen Tanzes: Fünf große internationale Gastspiele und fünf Uraufführungen, ein ausführliches wissenschaftliches Diskursprogramm, die Themen Kommunikation, Gemeinschaft und Urbanität im 21. Jahrhundert sowie der Tanz im öffentlichen Raum prägen das Programm des Festivals "DANCE".

Mehr als 120 Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt sind beteiligt, die in rund 50 Vorstellungen den zeitgenössischen Tanz in seiner ganzen Vielfalt zwischen politischem Anspruch, Interdisziplinarität und virtuoser Kunst feiern.

Im Gasteig sind beispielsweise internationale Stars wie William Forsythe, Marie Chouinard und Gisèle Vienne mit ihren Produktionen zu Gast. Ein neues Format des Festivals ist die "DANCE History Tour", ein Fahrradparcours zu ausgewählten Orten der Münchner Tanzgeschichte, beispielsweise zum Münchner Künstlerhaus, zum Lenbachhaus oder zur Villa Stuck. Es nimmt die Idee eines Archivs in Bewegung wörtlich und lässt die Teilnehmer nach dem Konzept von Brygida Ochaim und Thomas Betz ein frühes Kapitel des modernen Tanzes erleben.

Der Tanzmarathon "Who is Frau Troffea? " der Wahlmünchnerin Ceren Oran begleitet das Festival sieben Stunden lang täglich an unterschiedlichen Plätzen in München und soll zeitgenössischen Tanz einem breiten Publikum zugänglich machen. Die Produktion basiert auf einer wahren Begebenheit: Frau Troffea, wie die Quellen sie nennen, soll im Sommer 1518 in Straßburg auf der Straße zu tanzen begonnen haben. Stundenlang. Mehrere Tage. Andere tun es ihr nach. An die 400 Menschen sollen es gewesen sein, die tanzen, bis sie vor Erschöpfung zusammenbrechen. Manche sterben. Dieser Tanzexzess ging als "Straßburger Tanzwut von 1518" in die Geschichte ein. Über die Gründe rätselt man bis heute.

Diskussionen beschäftigen sich außerdem mit Fragen wie: In welchen Städten wollen wir in Zukunft leben und wie? Welche Möglichkeiten der Kommunikation und des Zusammenlebens brauchen wir?

Das vollständige Programm findet man unter www. dance-muenchen. de.