Kunst aus der Region
Flaming Fenix will zurück auf die Bühne

Kultur in der Pandemie: DONAUKURIER-Leser vermissen die Fünfer-Kombo aus Ingolstadt

11.03.2021 | Stand 23.09.2023, 17:19 Uhr
Gemeinsam machen sie als Flaming Fenix Musik: Markus Unholzer, Sarah Sachsenhauser, Constantin Pfisterer, Pascal Fottner und Korbinian Koller. −Foto: Flaming Fenix

Wir haben unsere Leser gefragt, welche Künstler sie gerade besonders vermissen. Zahlreiche Namen sind dabei eingegangen. Nach und nach stellen wir einige der Genannten exemplarisch für eine zum Schweigen gebrachte Kulturlandschaft vor.

 

Ohne ihre Fans wäre die Ingolstädter Band Flaming Fenix nichts, erklärt Sänger Markus Unholzer: "Wir wären nur fünf Leute, die auf der Bühne rumtanzen." Mit den Fans könne die Band, bestehend aus Markus Unholzer, Sarah Sachsenhauser, Constantin Pfisterer, Pascal Fottner und Korbinian Koller, eine Dynamik entwickeln - ihre Reaktionen seien eine Bereicherung. "Egal ob positives Feedback oder Applaus: Das ist unbezahlbar."

Die Bandmitglieder sind ihren Fans besonders dankbar, dass sie auch in Zeiten der Pandemie treu sind: "Wir haben so tolle Fans, die uns trotz allen Beschränkungen virtuell unterstützen." Die Anhänger der Gruppe würden die Social-Media-Beiträge von Flaming Fenix fleißig teilen und kommentieren. "Wir freuen uns so über jedes einzelne Like. Das gibt uns Kraft weiterzumachen." Dieser Rückhalt berühre die Musiker sehr. "Wir machen uns jeden Tag Gedanken, was wir noch machen können."

 

Denn die Fans von Flaming Fenix mussten lange auf ihre Lieblingsmusiker verzichten: Von Oktober 2019 bis April 2020 zog sich die Band zurück, um den Bandauftritt zu verändern, frische Fotos zu schießen und neue Songs zu schreiben. "Wir wollten unseren Sound optimieren, es sollte Flaming Fenix 2.0 werden." Anfang April wollte die Band ein Kick-Off, also eine Auftaktveranstaltung, starten. "Aber Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht." Denn aus dem halben Jahr geplantem Rückzug wurden plötzlich eineinhalb Jahre.

Doch die zusätzliche Zeit nutzt Flaming Fenix intensiv. "Jeder ist in sich gegangen." Jetzt wartet die Band mit einem umfangreichen Onlineauftritt auf, das Merchandising ist in Arbeit: Die Band feilt an einem Onlineshop. "Das sind Themen, mit denen wir uns schon seit Jahren beschäftigen wollen. Und jetzt ist endlich Zeit dafür." Die coronabedingte Bandpause ließen den Musikern zudem Zeit, sich dem Studium oder der Weiterbildung zu widmen. "Es hat mal nicht geschadet, nicht jede Woche etwas für die Band tun zu müssen, wobei mir das natürlich lieber gewesen wäre."

 

Nach der langen Pause können es die Bandmitglieder kaum erwarten, dass sie wieder vor ein Publikum dürfen: "Wir haben so hart gearbeitet, wir wollen neue Songs präsentieren. Wir wollen so viel es geht auftreten, wir wollen raus auf die Bühne." Bisher spielte die Band zum Beispiel auf den Bürgerfesten in Kösching und Ingolstadt, beim Eichstätter Altstadtfest, beim Christopher Street Day in Ingolstadt, beim Digitalanalog in München oder im Diagonal in Ingolstadt. Nachdem die Band vielfältige Musik präsentiert, können sich bei diesen Veranstaltungen zahlreiche Menschen dafür begeistern. "Das ist ruhig bis laut, Bob Dylan bis Nevada, Folk bis Grunge." Unholzer beschreibt die Musikrichtung als Hinterhofrock. "Wir proben in einer Garage im Hinterhof. Unsere Musik ist roh, hart, grau - aber auch liebevoll."

Auf diese Events verzichten zu müssen, sei kein gutes Gefühl. Denn Aufritte - "egal ob vor drei Leuten oder vor 500" - sind für die Band immer eine Erfüllung. Allerdings sind die Mitglieder erleichtert, dass sie zumindest in keine finanziellen Schwierigkeiten aufgrund der Pandemie kamen. "Wir sind abgesichert, da wir hauptberuflich keine Musiker sind."

Doch das kann den emotionalen Verlust nicht wettmachen: "Wir wollen es aus allen Kanonenrohren klingen lassen: Jetzt erst recht."

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DK

Laura Schabenberger