München
Feuerwerk und viel Musik

OMD und Clueso begeistern beim "Münchner Sommernachtstraum"

08.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:40 Uhr
New-Wave-Legenden aus den 80er-Jahren: Andy McCluskey gastierte mit Orchestral Manoeuvres In The Dark in München. −Foto: Foto: Buchenberger

München (DK) Schon nach 30 Minuten packen die legendären Synthie-Popper von OMD mit "Joan Of Arc (Maid Of Orleons)" ihren bekanntesten Song zur Freude der Anwesenden aus.

Bereits zuvor und natürlich auch danach gibt's weitere Hits aus der 40-jährigen Geschichte der Band um Andy McCluskey und Paul Humphreys.

So lang gibt es den "Münchner Sommernachtstraum" zwar noch nicht, aber das Pyro- und Pop-Spektakel findet immerhin schon zum 13. Mal statt. Und man hat sich wieder einiges einfallen lassen. Nach der komplizierten Ticket- und Einlasssituation mit diversen farbigen Bändern wurde heuer auf zwei Kategorien verschlankt. Beide gewähren Zugang zu allen drei Musikbühnen, unterscheiden sich nur in der Sicht auf das Feuerwerk auf und über dem Olympiasee. 30000 Besucher - etwa 5000 mehr als im Vorjahr - nehmen das neue Konzept bei bestem Sommerwetter an und erfreuen sich am abwechslungsreichen Musikprogramm.

Während sich auf der Radio-Gong-Bühne nationale Newcomer-Acts bemühen, wird auf der Halbinsel zuerst mit DJ-Klängen und später mit der britischen Indie-Formation Metronomy bei Beachflair mit Strandliegen und Biergarten gechillt. Ein eigens angelegter Steg verkürzt den Weg an den "Strand" und führt zugleich an Werken des Street- Art-Künstlers L. E. T. vorbei.

Auf dem Coubertinplatz wird Pop im großen Stil zelebriert. Der Erfurter Musiker Clueso und seine Band passen mit ihren frischen Nummern ausgezeichnet ins sommerliche Konzept. Zu den leicht funkigen Bläser-Sounds seiner Truppe strahlt Clueso bei Stücken wie "Neuanfang", "Freidrehen" und dem Udo Lindenberg-Cover "Cello" mit der Sonne um die Wette.

Zwischen den Live-Acts gibt es mehr oder weniger sinnreiche Moderationen und Klänge aus der Konserve. Die Ankündigung von OMD ist aber tatsächlich der Auftakt zu etwas Großem. Die schwarz gekleidete Band toppt mit einem 75-minütigen Powerset sogar die starke Vorlage von Clueso. Gleich der Klassiker "Enola Gay" mit McCluskey am Bass bringt Freude und Bewegung unter die Fans. McCluskey legt den Bass früh mit der Bemerkung "Zeit zu tanzen" weg, und das Keyboard seines Kollegen Humphreys bestimmt von nun an den Sound. Wave- und Synthieklassiker wie "Sailing On The Seven Seas", "Locomation" und "Talking Loud And Clear" werden enthusiastisch performt und ebenso enthusiastisch aufgenommen. McCluskey legt einen beeindruckenden Bewegungsdrang mit Hüpfen, Tanzen und seltsamen Verrenkungen an den Tag und gibt alles. Nach der finalen Nummer "Electricity" ist die Band ausgepowert, aber glücklich.

Schade für diejenigen, die das nicht mitbekommen haben, weil sie sich schon früh einen Platz für das kommende Farbspektakel auf einer der Rasen- oder Hangflächen rund um den Olympiasee gesucht haben. Nachdem bereits am Nachmittag zwei kleinere Tagesfeuerwerke gezündet wurden, startet jetzt das Hauptevent zu den Klängen von "Princes Of The Universe" von Queen. Und das hat es über 30 Minuten lang in sich. Raketen und Flammenwerfer erleuchten die Szenerie eindrucksvoll. Besonders der massive Feuereinsatz auf dem See ist herrlich anzusehen - ein buchstäbliches Lauffeuer! Dazu Pop und Klassik vom Band, die Wirkung ist stark. Gegen elf dann die letzten Explosionen und ein weiterer "Münchner Sommernachtstraum" ist ausgeträumt. Bis zum nächsten Jahr.

Martin Buchenberger