Ingolstadt
Gregory Porter kommt zu den Jazztagen

Nach 2016 ist der Künstler erneut beim Ingolstädter Festival zu Gast - Weiteres Highlight angekündigt

24.07.2018 | Stand 23.09.2023, 4:12 Uhr
Zwei neue Highlights der Ingolstädter Jazztage wurden gestern bekannt gegeben. Gregory Porter (oben) tritt mit seiner Band am 11. November im Festsaal auf. Er bringt sein aktuelles Album "Nat King Cole & Me" mit. −Foto: Foto: Castro/dpa

Ingolstadt (DK) Der Sänger und Songwriter Gregory Porter gastiert im Herbst erneut bei den Ingolstädter Jazztagen. Er wird dort sein neues Album „Nat King Cole & Me“ präsentieren. Als weiteres Highlight wird außerdem der Pianist Vadim Neselovskyi zusammen mit dem Philharmonischen Orchester INSO in Ingolstadt erwartet.

Er trägt stets einen Dreiteiler und eine Ballonmütze mit Schlauchschal. Nachdem der Traum von der Karriere als Footballspieler geplatzt war, widmete sich Gregory Porter seiner zweiten Leidenschaft: der Jazz-Musik - mit Einflüssen aus Soul, Gospel und Blues. Seinen strahlenden, samtigen Bariton setzt er ein, um mit eleganten und überraschenden Phrasierungen Jazz-Klassiker intelligent neu zu interpretieren und eigene Songs zu präsentieren, mal mit Sinfonieorchester, mal mit kleiner Band.

Seine Qualitäten als Live-Performer hat er in Ingolstadt schon vor zwei Jahren unter Beweis gestellt. Jetzt kommt er wieder und hat sein aktuelles Album im Gepäck: "Nat King Cole and Me" ist eine Hommage an das Idol seiner Kindheit. Die Arrangements stammen von Vince Mendoza, der unter anderem auch mit Robbie Williams und Joni Mitchell arbeitete. Am Sonntag, 11. November, gastiert Gregory Porter mit seiner Band um 19.30 Uhr im Rahmen der Ingolstädter Jazztage im Festsaal des Theaters.

"Meine Mutter hat mir erzählt, dass ich, als ich fünf Jahre alt war, einen kleinen Song geschrieben hatte", erinnerte sich Gregory Porter in einem Interview. "Ich nahm das Lied auf Kassette auf und spielte es ihr vor, als sie von der Arbeit nach Hause kam. " Nachdem sie den Song gehört hatte, rief Ruth Porter begeistert aus: "Junge, du klingst wie Nat King Cole!"
 
Nach Jan Garbarek (am 9. November) sind gestern zwei neue Programmhighlights bekannt gegeben worden. Denn eine Woche vor Gregory Porter, am Samstag, 3. November, tritt unter dem Motto "Classic meets Jazz" das Philharmonische Orchester INSO mit Vadim Neselovskyi im Festsaal auf. 1977 in Odessa geboren, zog Vadim Neselovskyi 17-jährig mit seinen Eltern als jüdischer Kontingentsflüchtling nach Deutschland - zunächst nach Unna, von dort aus nach Dortmund. Hier fand er als junger Pianist Förderer. Heute lebt er in New York und ist Professor an der Musikhochschule in Boston. Die Kompositionen von Vadim Neselovskyi überschreiten die Grenzen zwischen Jazz und Klassik. Denn er vereint klassisches Formbewusstsein, europäische Klangästhetik und die Freiheit der Improvisation. Mühelos lässt Neselovskyi Chopin, Debussy oder Schubert in sein Pianospiel einfließen. An der Seite von Größen wie Herbie Hancock, Chaka Khan und Dee Dee Bridgewater startete Neselovskyi in sein Musikerleben als Pianist, Komponist, Arrangeur und Orchesterkomponist und teilte die Bühne etwa mit John Scofield, Terence Blanchard oder Steve Coleman.

Für INSO, das 67-köpfige International Symphony Orchestra Lviv, hat er die groß angelegte Komposition "Bez Mezh" geschrieben, die man in Ingolstadt hören wird. "Für ein Orchester schreiben, das fühlt sich an wie ein großes Konzert zu leiten, und zwar allein. Du hast keine Helfer, keinen Sekretär, keinen Assistenten. Und wenn du einen Fehler machst, dann fällt das ganze Gebäude in sich zusammen", erklärte er einmal.

Tobias Klein und Theresa von Fumetti von der Ingolstädter Veranstaltungs GmbH kündigten gestern an, dass es noch ein viertes Highlightkonzert bei den Jazztagen im Festsaal geben wird. Das Programm kann man unter www. ingolstaedter-jazztage. de nachlesen. Es wird nach und nach ergänzt. Karten für die bereits bekannten Acts gibt es in allen DK-Geschäftsstellen.
 

Anja Witzke