Folge 152: Digital Detox – gegen digitalen Stress, Teil 1

09.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:43 Uhr

Die Zahl der Menschen, die einen kritischen Blick auf ihre eigene Handynutzung werfen, wird immer größer.
In unserer Zeit der ständigen Erreichbarkeit und der starken Nutzung der digitalen Medien geraten sie in einen „digitalen Stress“. DigitalDetox kannhier einguter Einstieg sein, über seinen eigenen Medienkonsum nachzudenken und ihn zu verändern.

Digital Detox heißt übersetzt in etwa „digitale Entgiftung“. Es geht hier um die Zeit, die man bewusst auf die Nutzung von Smartphone, Tablets und Computer teilweise oder ganz verzichtet. Eine Studie des Österreichischen Instituts für angewandte Telekommunikation (ÖIAT), des Internet Service Providers Austria (ISPA) und des Instituts für Jugendforschung mit dem Thema „Jugendliche unter digitalem Zeitstress“ zeigt, dass auch Jugendliche zunehmend von einer übertriebenen Handynutzung genervt sind. 35 Prozent gaben an, dass ihnen das Smartphone und andere digitale Geräte manchmal zu viel werden. 59 Prozent sind sogar genervt, dass ihre Freunde zu viel aufs Smartphone schauen, wenn sie unterwegs sind. Über die Hälfte nervt es sogar, dass sie zu viel auf das Gerät schauen. Auch ihren Eltern gegenüber sind sie kritisch. Jeden dritten stört es, wenn diese zu viel Zeit mit dem Smartphone verbringen. Fast zwei Drittel der Befragten gehen davon aus, dass sie auf Nachrichten in Instagram, WhatsApp und so weiter sofort oder möglichst bald eine Antwort erhalten. Diese Erwartungshaltung ist für sie selbst einer der größten Stressfaktoren. Gruppen in sozialen Netzwerken erhöhen diesen Stress. Besonders die Jüngeren fürchten soziale Nachteile und Ausgrenzungen, wenn sie dem Gruppendruck nicht nachgeben. Weiterhin zeigt die Studie, dass 66 Prozent der Teilnehmer spätestens fünf Minuten nach dem Aufwachen das erste Mal auf ihr Smartphone schauen. Bei 81 Prozent liegt das Gerät in der Nacht im eigenen Zimmer – bei 30 Prozent eingeschaltet. Viele Nutzer kommen zu der Überzeugung, dass reduziert werden muss. Aber wie und was denn genau? Das beleuchten wir in den nächsten Teilen dieser Kolumne.

Zum Autor: Manfred Liesaus ist Bereichsleiter für Jugendarbeit und Prävention am Pfaffenhofener Landratsamt und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Problemen und Gefahren rund um Computer, Handy und Internet. Er ist unter Manfred.Liesaus@landratsamt-paf.de oder unter der Nummer (0 84 41) 2 72 37 erreichbar.