2. Bundesliga
Welpenschutz für Urbig: Jahn-Keeper behält «die Nase vorne»

30.01.2023 | Stand 30.01.2023, 21:58 Uhr

Darmstadt 98 - Jahn Regensburg - Darmstadts Braydon Manu (l) und Regensburgs Torwart Jonas Urbig (r) kämpfen um den Ball. - Foto: Hasan Bratic/dpa

Erst eine Einladung, dann eine Rote Karte: Bei Spitzenreiter Darmstadt schlägt sich Jahn Regensburg selbst. War's das schon für Torwart-Newcomer Urbig?

So hatte sich Jonas Urbig sein Debüt auf großer Fußball-Bühne nicht vorgestellt. Im ersten Zweitliga-Spiel seiner Karriere patzte der neue Keeper des SSV Jahn Regensburg beim 0:2 gegen den abgeklärten Spitzenreiter SV Darmstadt 96 und heizte die Diskussionen um die Nummer 1 im Tor der Oberpfälzer unfreiwillig wieder an.

Mit einem gewagten Pass ins Zentrum leitete der vom 1. FC Köln ausgeliehene Teenager am Samstag das frühe 0:1 in Darmstadt ein. Nach der Pause hatte der Youngster Glück, dass ein misslungener Abschlag vom Gegenspieler ins Toraus prallte. Eigenwerbung sieht anders aus.

«Es ist blöd gelaufen, aber das gehört nun mal zu einem mutigen Spiel dazu», bewerte Urbig die eigene Leistung nach dem missglückten Zweitliga-Einstand. Nach seiner Verpflichtung Anfang Januar hatte der Schlussmann die Torwart-Hierarchie der Regensburger durcheinandergewirbelt. Nach überzeugenden Testspielen verdrängte Urbig den in der Hinrunde benfalls fehleranfälligen Dejan Stojanovic.

Rückendeckung nach dem persönlichen Fehlstart erhielt der U20-Nationaltorhüter allerdings von seinem Trainer. «Klar ist er erst 19, aber er ist wirklich gut und bringt so viel mit. Er wird uns viel Freude bereiten», versicherte Mersad Selimbegovic nach der neunten Saisonniederlage der abstiegsbedrohten Regensburger.

Auch wenn sich Urbig mit seiner Leistung kaum für weitere Startelfeinsätze empfohlen hat, will Selimbegovic weiter auf den jungen Torwart setzen. «Jetzt hat er die Nase vorne. Wenn er weiter so gut trainiert, dann bleibt er», stellte der Fußball-Lehrer auch mangels passender Alternativen klar.

Welpenschutz für Urbig? Viele Fehler dürfen dem Neuen jedenfalls in naher Zukunft nicht mehr unterlaufen. «Ich versuche, jede Woche reinzuhauen und mich dem Trainer zu empfehlen. Einfach Gas geben», kündigte der Schlussmann an.

Sein Auftritt passte ins Regensburger Gesamtbild. Die Jahnelf, die nach Scott Kennedys unnötiger Notbremse (22. Minute) die Partie früh in Unterzahl fortsetzen musste, agierte völlig wirkungslos. Selbst das Offensiv-Comeback des eingewechselten Sarpreet Singh verpuffte. Als «absolut gebrauchten Tag», bezeichnete Mittelfeldspieler Benedikt Gimber den verkorksten Rückrundenstart.

Der Regensburger Blick richtet sich weiter nach unten. Von den anvisierten 40-Punkte-Marke ist die Jahnelf 21 Zähler entfernt. Es heißt: «Hallo Abstiegskampf.»

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