Am Flughafen München gefunden
Tierpfleger päppeln Alligator aus Koffer von Fluggast wieder auf

13.10.2022 | Stand 13.10.2022, 18:36 Uhr

Ein Albino-Alligator liegt in der Reptilien-Auffangstation in den Händen des Stations-Leiters. −Fotos: Daniel Karmann/dpa

Bei einer Kontrolle am Flughafen München konnten die Zollbeamten ihren Augen kaum trauen: In einem Koffer fanden sie einen Alligator, der in Frischhaltefolie eingepackt um die Welt geflogen ist. Für das gesundheitlich stark angeschlagene Tier gibt es nun aber doch ein Happy-End.



Ein vom Zoll am Münchner Flughafen aus dem Gepäck eines Reisenden befreiter Alligator ist von Tierpflegern wieder gesund gepflegt worden. Ein Passagier wollte den lebenden Albino-Alligator am 25. September durch die Kontrollen des Airports schmuggeln.

Wie das Münchner Hauptzollamt berichtete, hatten Mitarbeiter der Sicherheitskontrolle den Alligator beim Röntgen von Koffern entdeckt. Gemeinsam mit einem Tierarzt hätten die Zöllner das Tier befreit und die Erstversorgung des Alligators übernommen.

„Jetzt geht es dem Tier wieder gut“

Das etwa ein Meter lange Krokodil sei zunächst in einem schlechten Gesundheitszustand gewesen. In einer Auffangstation für Reptilien sei es dann weiter aufgepäppelt worden. „Jetzt geht es dem Tier wieder gut“, sagte Meister.

Der Zoll hat die Entdeckung vom September erst jetzt veröffentlicht, um die zwischenzeitlichen Ermittlungen zu den Hintergründen des Schmuggels nicht zu gefährden. Ein 42 Jahre alter Geschäftsmann soll das Tier in seinem Gepäck mitgenommen haben.

Albino-Alligatoren in Asien viel wert

Die Ermittler verlangten eine hohe fünfstellige Sicherheitszahlung von ihm und beschlagnahmten das Handy des Mannes. Danach durfte er nach Singapur weiterreisen. Der 42-Jährige hatte in München einen Zwischenstopp gemacht.

In Asien werden nach Angaben des Zolls bis zu 75.000 Euro für solche Albino-Alligatoren gezahlt. Gegen den 42-Jährigen läuft ein Strafverfahren wegen Verstößen gegen das Artenschutz- und Tierschutzgesetz.

− dpa