Hochwassergefahr
Regen und Tauwetter lassen Flüsse im Freistaat über die Ufer treten

10.12.2023 | Stand 11.12.2023, 11:06 Uhr

Durch den anhaltenden Regen und die Schneeschmelze treten nun vielerorts die Flüsse und Bäche über die Ufer. − Foto: dpa

Erst Schnee, nun Tauwetter und anhaltender Regen: Ein Wetterwechsel hat Flüsse und Bäche im Freistaat am Wochenende vielerorts anschwellen lassen. An einigen Orten trat das Wasser über die Ufer und sorgte für Überschwemmungen. Mehrere Autofahrer gerieten in Wassermassen.



Im Süden Bayerns führten vor allem mehrere Zuflüsse der Donau mehr Wasser als üblich. Im Landkreis Donau-Ries mussten nach Angaben der Polizei mehrere Straßen wegen Hochwassers gesperrt werden, etwa in Donauwörth.

Auch interessant: Donau-Pegel in Kelheim steigt – die Frage ist, „wie schnell das Wasser kommt“

In Ober- und Mittelfranken waren zahlreiche Zuflüsse von Regnitz und Rednitz betroffen, wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) am Sonntag mitteilte. Auch die Fränkische Saale bei Baunach (Landkreis Bamberg) und die Itz im Landkreis Coburg traten über die Ufer.

Steigende Tendenz in der Oberpfalz und im Bayerwald

Zum Wochenbeginn erwartet der HND an vielen Orten eine Ausbreitung des Hochwassers. Auch in der Oberpfalz und im Bayerischen Wald zeigten die Wasserstände eine steigende Tendenz, hieß es.

In Monheim (Landkreis Donau-Ries) blieb eine 52-Jährige laut Polizei am Sonntag mit ihrem Auto im Wasser stecken. Zuvor sei sie am Morgen bei Dunkelheit und Starkregen in Aquaplaning geraten und stand schließlich etwa hüfthoch mit ihrem Fahrzeug im Wasser. Demnach habe das Wasser an der Unfallstelle 70 bis 80 Zentimeter hoch gestanden. Die Frau blieb unverletzt und konnte sich selbstständig aus ihrem Fahrzeug befreien.

Zahlreiche Einsätze wegen Überschwemmungen

Im Kreis Landshut in Niederbayern fuhr ein Mann trotz Sperrung wegen Hochwassers durch eine Straße. Als das Auto am Sonntag rund einen halben Meter hoch vom Wasser umschlossen war, stoppte laut Polizei der Motor des Wagens. Eine Weiterfahrt war demnach nicht mehr möglich, die Türen ließen sich nicht öffnen, und es lief Wasser ins Auto. Zahlreiche Helfer von Feuerwehr, Wasserwacht und Rettungsdienst befreiten den 63-Jährigen und seinen Beifahrer aus dem Wagen. Weil er das Durchfahrtsverbot missachtete, wurde er von der Polizei verwarnt. Das Auto war anschließend nicht mehr fahrbereit.

Auch im unterfränkischen Landkreis Haßberge sorgten starke Regenfälle für zahlreiche Einsätze. In Ebern und Untermerzbach mussten am Sonntag Steine von mehreren Straßen beseitigt werden, nachdem diese wegen des Regens auf die Fahrbahn gespült worden waren, wie die Polizei mitteilte. Durch die Regenmassen und die stark angestiegene Itz mussten zudem mehrere Straßen gesperrt werden, die vom Hochwasser überflutet waren. Auch liefen den Angaben zufolge ein Keller sowie ein Wohnhaus und eine angrenzende Scheune voll. Bei keinem der Fälle sei ein größerer Schaden entstanden.

Es bleibt regnerisch und mild

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet zum Wochenbeginn in Bayern weiteren Regen und Tauwetter. In den Alpen könnten demnach bis Mittwochnachmittag bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, im Oberallgäu gar bis zu 140. Für das Alpenvorland rechnet der DWD mit Niederschlag von 30 bis 45 Litern pro Quadratmeter. Zudem soll es windig werden mit Böen aus Südwest. Die Temperaturen steigen am Montag voraussichtlich auf 5 bis 12 Grad.