Mehr als nur von A nach B kommen
Innenminister gegen Sonntagsfahrtverbote für Biker

19.09.2021 | Stand 28.09.2021, 3:34 Uhr
  −Foto: Lino Mirgeler/dpa

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann lehnt pauschale Fahrverbote für Motorräder an Sonn- und Feiertagen strikt ab. "Das wäre völlig überzogen und unnötig", erklärte Herrmann in München.

Laut Mitteilung des Innenministeriums hält der Minister überhaupt nichts davon, alle Motorradfahrer über einen Kamm zu scheren. Das Fehlverhalten Einzelner dürfe nicht zulasten aller Motorradfahrer gehen. "Mit gutem Grund haben wir als Freistaat im vergangenen Jahr den Vorschlag des baden-württembergischen Verkehrsministers im Bundesrat abgelehnt", betonte Herrmann. "Diesen rein ideologischen Feldzug gegen Motorradfahrer machen wir nicht mit!"
Herrmann, der selbst gern mit dem Motorrad fährt, sei froh, dass zwischenzeitlich alle coronabedingten Beschränkungen für Motorradfahrer aufgehoben werden konnten. "Motorradfahren ist mehr als nur von A nach B kommen, für viele ist es ein Genuss."

Polizei zieht zu laute Motorradfahrer gezielt aus dem Verkehr

Der Innenminister machte aber auch deutlich, dass dieser bei Motorrad-Rowdys und Krawallmachern Grenzen hat. "Die Beschwerden von Anwohnern an beliebten Motorradstrecken kann ich verstehen", so Herrmann. "Deshalb zieht die Bayerische Polizei gezielt Motorradfahrer aus dem Verkehr, die bewusst und rücksichtlos mit hoher Drehzahl oder nicht zugelassenen oder manipulierten Auspuffanlagen durch die Ortschaften brettern." Laut Herrmann haben die Präsidien der Bayerischen Polizei dafür spezielle ?Kontrollgruppen Motorrad' eingerichtet, die unter anderem mit Schallpegelmessgeräten ausgestattet sind. Bei Verstößen drohen harte Konsequenzen.

pnp