Münchner Oktoberfest
Neue Details: So kam es zum Achterbahnunfall auf der Wiesn mit acht Verletzten

18.09.2023 | Stand 18.09.2023, 7:57 Uhr

Die Achterbahn Höllenblitz wurde vorerst gesperrt, es laufen Ermittlungen zur Unfallursache.  − Foto: Sven Hoppe/dpa

Das Oktoberfest hat kaum begonnen – schon gibt es zwei Zwischenfalle mit Achterbahnen. In einer Bahn rollte ein Waggon zurück. Acht Menschen wurden dabei leicht verletzt. Eine andere Bahn blieb kurzzeitig stehen.



Auf dem Oktoberfest sind beim Zusammenstoß zweier Achterbahn-Waggons acht Menschen leicht verletzt worden. Sie wurden nach dem Unfall am Samstagabend vom Sanitätsdienst zunächst ambulant versorgt, teilte die Wiesn-Sanitätsstation am Sonntag mit. Die Familien-Achterbahn Höllenblitz stand auch am Sonntagnachmittag noch still. Ein Waggon war laut Geschäftsführer Willi Ottens bei geringem Tempo auf den anderen gerollt.

Olympia Looping: Zug blieb stehen

Auch an der Olympia Looping-Achterbahn gab es einen Zwischenfall. Ein Zug blieb im laufenden Betrieb stehen. Die Fahrgäste hätten die Waggons aber unkompliziert und sicher über eine Treppe verlassen können, sagte die Sprecherin der Wiesn-Schausteller, Yvonne Heckl. Verletzt wurde niemand. Nach dem Austausch eines Bauteils habe der Olympia Looping wieder fahren können.

Am Höllenblitz liefen am Sonntag die Reparaturen. Heckl sagte, man hoffe, dass die Bahn am Montag wieder anlaufen könne. „Wir Schausteller wollen den Menschen Freude bereiten. Wenn ein Unfall passiert, ist das immer sehr traurig“, sagte Heckl. „Jeder Unfall ist einer zu viel. Wir sind froh dass es glimpflich ausgegangen ist.“ Die Wiesn sei dennoch das „sicherste Volksfest der Welt“.

Die Polizei hatte den Höllenblitz gesperrt, die Ursache bedürfe weiterer Ermittlungen. Außerdem sollte ein Gutachter hinzugezogen werden. Die Bahn war vor dem Start wie alle Fahrgeschäfte auf dem Oktoberfest technisch überprüft worden. Der Unfall ereignete sich am ersten Wiesntag kurz nach 22.00 Uhr - nur rund zehn Stunden nach dem Anstich und damit dem offiziellen Start des Volksfestes.

Fahrgäste erlitten Prellungen

Die Polizei hatte zunächst von neun Leichtverletzten gesprochen. Laut dem Sanitätsdienst der Aicher Ambulanz wurden direkt an der Achterbahn neun Fahrgäste untersucht. Acht davon seien leicht verletzt gewesen und im Sanitätszentrum versorgt worden, berichtete Michel Belcijan, Betriebsleiter der Aicher Ambulanz. Sie hätten vorwiegend Prellungen erlitten. Drei Patienten seien vorsorglich in Krankenhäuser gebracht worden. Unfälle an Fahrgeschäften sind laut Belcijan häufig, meist aber, weil Fahrgäste - nicht selten nach Alkoholkonsum - stolpern.

Lesen Sie auch: Was zieh’ ich an? Wie komm ich ins Zelt? Was kost’ die Maß? – Alle Antworten auf Fragen zur Wiesn

Geschäftsführer Ottens sagte der Deutschen Presse-Agentur, ein Zug der Familien-Achterbahn Höllenblitz habe gestanden, als am Samstagabend nach 22.10 Uhr der anfahrende Zug aus unklaren Gründen langsam zurückrollte. Jeder der Züge sei mit etwa 30 Menschen besetzt gewesen.

Technischer Defekt an der Achterbahn

„Es gab eine leichte Kollision der beiden Züge, alle Personen sind selbstständig ausgestiegen“, sagte Ottens. Alle Menschen seien mit Bügeln gesichert gewesen. Beim Aussteigen seien zunächst keine Verletzungen aufgefallen.

„Es war augenscheinlich ein technischer Defekt an der Anlage. Wir sind in der Klärung“, sagte Ottens. Am Vormittag werde der TÜV erwartet. Für ihn sei es schlimm, so Ottens, alle Vorkehrungen seien vorab getroffen worden. Der Höllenblitz ist laut Ottens die weltweit größte reisende Indoor-Achterbahn der Welt.

− dpa