Muttertag
Mamaglück hoch drei: Oberbayerin über ihr Leben mit Drillingen

08.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:34 Uhr

Isabella, Charlotte und Vincent halten ihre Eltern ganz schön auf Trab – sind aber deren größtes Glück. Fotos: privat

Auch ihr Mann Daniel konnte es erst nicht fassen, als sie ihm das Ultraschallbild schickte. Gefühlt tausend Dinge gingen ihr gleichzeitig durch den Kopf, wie sie und ihr Mann das alles bewältigen würden, doch als die werdende Mama abends nach der Arbeit nach Hause kam, überraschte er sie schon mit konkreten Plänen zur Umgestaltung des Hauses. „Er ist ein richtiger Praktiker.

Als die drei schon ein bisschen größer waren, bastelte er eine wunderbare Konstruktion, damit unsere Kinder ihre Flascherl früh selbst halten konnten. Das war die erste große Erleichterung für mich“, schwärmt sie.



Nach sechs Wochen nach Hause

Auch als Isabella, Charlotte und Vincent am 23. April 2020 in der 32. Schwangerschaftswoche im Klinikum Ingolstadt per Kaiserschnitt mit einem Geburtsgewicht von 1095 Gramm, 1350 Gramm und 1470 Gramm zur Welt kamen, durfte der frischgebackene Papa eines seiner eineiigen Zwillingsmädchen noch am selben Abend selbst wickeln, um von Anfang an zu lernen, wie man mit so winzigen Babys richtig umgeht.

Nach sechs Wochen durften Mama und Kinder nach Hause und hier half erst einmal die ganze Familie zusammen, denn obwohl sich Daniel Mayr seinen Jahresurlaub und einen Monat Elternzeit genommen hatte, wäre es anfangs schwer geworden, zu zweit drei Babys zu versorgen – besonders, wenn sie hungrig waren. „Gott sei Dank hatten wir in der Klinik schon zu einem vier-Stunden-Rhythmus gefunden und unser Vincent trank immer sehr schnell, aber natürlich kam es vor, dass eines der drei schrie, während wir noch beim Füttern der anderen beiden waren. Manchmal hat aber eines der Kinder noch ein wenig weiter geschlummert, dann ging es leichter“, erinnert sich die Mama.

Feste Zeiten und strukturierter Alltag

Heute habe sich dank fester Zeiten und gut strukturiertem Alltag alles gut eingependelt: Die Drillinge schlafen weitestgehend durch und sind am Nachmittag nach ihrem Mittagsschlaf am liebsten draußen mit ihrer Mama unterwegs. „Mit zwei Jahren kann man es ihnen nun auch leichter erklären, wenn zwei zum Beispiel in unserem XXL-Laufstall mit einem Bilderbuch warten müssen, bis eines der anderen Kinder gewickelt ist.“

Auch wenn die beiden Oberbayern gemütliche Abende zu zweit seit der Geburt ihrer Kinder nicht mehr kennen, sind sie trotz all der Arbeit jeden Tag aufs Neue fasziniert und glücklich über die Entwicklung ihrer Kinder. „Unser Vincent ist ein richtiger Schmusekater und bezirzt auch in der Krippe mit seinem Charme schon alle. Wir amüsieren uns oft darüber und sagen immer wieder scherzhaft, dass er bereits im Inkubator mit den Krankenschwestern geflirtet hat“, lacht die Mama. Auch dass er manchmal etwas außen vor ist, wenn seine Schwestern mit ihrer neuen Kinderküche spielen, nimmt er meist gelassen.

„Glück hoch drei“

Was die Dreifach-Eltern ebenfalls fasziniert: Weint eines der Kinder, weil es sich verletzt hat oder es ihm nicht gut geht, bringen die beiden anderen Geschwister als Trost ein Kuscheltier oder ein Spielzeug und sind extrem rücksichtsvoll.

Auch wenn sich die Diplom-Sozialpädagogin am Muttertag nicht entspannt zurücklehnen und feiern lassen kann, bezeichnet sie ihre Kinder als „Glück hoch drei“. „Natürlich ist unser Alltag geprägt von viel Arbeit und muss mit festen Zeiten genau durchgetaktet sein, um alle Anforderungen bewältigen zu können. Aber wenn ich sie lachen sehe und in ihre Augen blicke, bin ich jedes Mal überglücklich.“

DK