Nicht nur in den Geschäften geht’s kurz vor Weihnachten nochmal stürmisch zu – auch das Wetter soll bis Heiligabend alles andere als besinnlich werden. Grund dafür: das Sturmtief Zoltan.
Die Wetterlage bringt Böen mit hohen Windstärken nach Bayern, teils begleitet von kräftigem Niederschlag. Zum Orkan, wie im Norden Deutschlands, bläst sich Zoltan aber bloß in den Alpen und auf den Gipfeln des Bayerischen Waldes auf.
„Im Donautal wird Zoltan, wie es aussieht, abgebremst“, sagt ein Sprecher vom Deutschen Wetterdienst in München auf Nachfrage der Mediengruppe Bayern. Der Sturm erreiche in Bayern die Windstärken 8 und 9, also Geschwindigkeiten zwischen 62 und 88 Stundenkilometern. In höheren Lagen seien auch Orkanböen möglich mit Spitzen über 117 km/h. „Auf den Bergen erreicht der Sturm die höchsten Geschwindigkeiten“, so der Sprecher. Dort kann Zoltan am stärksten poltern.
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Erste offizielle Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes
Los geht’s teilweise schon ab Donnerstagmorgen. Dann steigert sich ein leichtes Pusten zunehmend zum Sturmwetter, das erst am Sonntag allmählich abflaut. Der Deutsche Wetterdienst hat am Mittwochabend in Teilen Bayerns bereits eine offizielle Warnung vor Sturmböen herausgegeben, unter anderem für die Landkreise Eichstätt, Pfaffenhofen, Kelheim, Roth, Neuburg-Schrobenhausen sowie für die Stadt Ingolstadt.
In den vier Tagen bis Heiligabend fallen 50 bis 70 Liter Niederschlag, gebietsweise sogar über 100 Liter, etwa im Bayerischen Wald. Schneeflöckchen dürften dabei aber selten rieseln, dem Sprecher zufolge steigt die Schneegrenze bis Weihnachten nämlich auf 1000 Meter an. „Für weiße Weihnachten sind die Temperaturen zu hoch“, erklärt der Wetterexperte. Für Donnerstag bis Sonntag sagt er zwischen sechs und zehn Grad Plus voraus. „Beinahe Grillwetter“, witzelt der Sprecher.
Wind flaut ab Heiligabend ab
So mild, dass man grillt, dürfte es dann doch nicht werden – auch wenn der Wind mit abnehmender Stärke ab Heiligabend mitspielt. „Da erwarten wir die Windstärken 6 bis 7“, sagt der Sprecher des Deutschen Wetterdienstes. An den Weihnachtstagen selbst sei Zoltan kein Thema mehr. Bis dahin könne es aber vereinzelt zu Hochwasser zu kommen. Bäume könnten knicken, Gegenstände umherwirbeln. Selbst wenn der Sturm nicht die hohen Stärken erreiche, sei „äußerste Vorsicht“ geboten.
− fjb/cav
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