Atemwegsreizungen
Chlorgas-Austritt in Chemiepark in Oberbayern: Über 50 Verletzte

28.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:49 Uhr

Im Chemiepark Gendorf kam es am Dienstag zu einem Chlorgas-Austritt. 51 Personen wurden verletzt. −Symbolbild: Gendorf

In einem Produktionsbetrieb des Unternehmens Westlake Vinnolit im Chemiepark Gendorf (Landkreis Altötting) ist es am Dienstag um 9.23 Uhr aus noch nicht bekannter Ursache zu einem Austritt einer noch unbekannten Menge von Chlorgas gekommen.



Die sofort alarmierte Werkfeuerwehr habe innerhalb kurzer Zeit einen weiteren Austritt stoppen können. Das teilt der Chemiepark in der Gemeinde Burgkirchen mit. Nach dem Vorfall begaben sich 51 Mitarbeiter mit Reizungen der Atemwege in werkärztliche Behandlung; nach aktuellem Kenntnisstand waren keine Überstellungen ins Krankenhaus nötig.

Keine Gefahr für Bevölkerung

Für Bevölkerung und Umwelt bestehe keine Gefahr. Die sofort durchgeführten Messungen des Gendorfer Umweltschutzteams rund um den Chemiepark hätten keine nachweisbaren Mengen gesundheitsschädlicher Stoffe ergeben. Die zuständigen Behörden seien unverzüglich über das Ereignis informiert worden und befänden sich zu Untersuchungen der genauen Ursache vor Ort. Das Notfallmanagement habe sich bewährt, heißt es aus dem Werk. Der betroffene Betrieb ist spezialisiert auf die Herstellung von PVC.

Bei Chlor handelt es sich um einen gelbgrünen flüchtigen Stoff mit stechendem Geruch, der starke Reizungen der Atemwege, der Augen und der Haut verursachen kann. Der Stoff ist einer der wichtigsten Grundprodukte in der chemischen Industrie. Er dient unter anderem zur Herstellung von PVC-Kunststoff mit seinen vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten beispielsweise als Klebebandfolien, Fußbodenbeläge, Abwasserleitungen, Baufolien und Unterbodenschutz für Pkw. Chlor ist auch Bestandteil in vielen Prozessen zur Herstellung von Arzneimitteln.

Bürgertelefon eingerichtet

Für Fragen aus der Bevölkerung wurde das Bürgertelefon (✆ 08679/76111) aktiviert. Weitere Informationen sind im Internet unter www.gendorf.de erhältlich.

− red/ecs