Bundesliga
Berisha und Nmecha: Erst Deutschland-Debüt, dann Torschützen

03.04.2023 | Stand 03.04.2023, 5:58 Uhr

Deutschland - Felix Nmecha bei einem Spiel der Nationalmannschaft. - Foto: Federico Gambarini/dpa

Was für eine Woche für Mergim Berisha und Felix Nmecha. Erst feiern beide ihr Debüt in der Nationalmannschaft, dann treffen sie beim Duell in der Liga. Zufrieden war am Samstag aber nur einer.

Felix Nmecha riss jubelnd die Arme in die Höhe, Mergim Berisha senkte auf der Bank frustriert den Kopf. Am Ende ihrer unvergesslichen Woche verließ nur der Wolfsburger Nmecha zufrieden die Volkswagen-Arena. Mit seinem Treffer in der sechsten Minute der Nachspielzeit rettete der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler dem VfL Wolfsburg am Samstag ein 2:2 (0:2) gegen den FC Augsburg. «Natürlich fühlt sich das gut an», sagte Nmecha nach seinem Kopfballtreffer.

Das Tor krönte die Wolfsburger Aufholjagd und bescherte den Niedersachsen einen nicht mehr für möglich gehaltenen Punkt. Erst in der 84. Minute hatte der ebenfalls eingewechselte Luca Waldschmidt den Wolfsburger Anschlusstreffer erzielt, nachdem die Gäste lange 2:0 geführt hatten. Bereits in der zweiten Minute waren die Augsburger durch ein Eigentor von Wolfsburgs Kapitän Maximilian Arnold in Führung gegangen. Eine halbe Stunde später erhöhte Berisha mit seinem neunten Saisontreffer auf 2:0. 

Kein Wunder, dass die Augsburger den 24-Jährigen fest verpflichten werden. Berisha ist bislang nur von Fenerbahce Istanbul ausgeliehen. Die Kaufoption haben die Augsburger bislang noch nicht gezogen, wie Manager Stefan Reuter (56) am Samstag im Interview der «Augsburger Allgemeinen» bestätigte. Das ist jedoch nur eine Frage der Zeit. «Wir werden es aber rechtzeitig tun», fügte Reuter hinzu. Die Kaufoption für Berisha soll dem Vernehmen nach etwa vier Millionen Euro betragen. 

Der U21-Europameister von 2021 war in den Länderspielen gegen Peru (2:0) und Belgien (2:3) in der zurückliegenden Woche erstmals im A-Nationalteam zum Einsatz gekommen. Nmecha hatte gegen Peru noch komplett zusehen müssen, kam dann gegen Belgien nach dem schnellen 0:2-Rückstand aber zu einer frühen Einwechselung und damit ebenfalls zu seinem Debüt. «Das war natürlich etwas ganz Besonderes, nicht nur für mich, sondern für unsere ganze Familie», sagte Nmecha. «Es war meine bislang schönste Woche.»

Gegen Augsburg saß der jüngere Bruder des derzeit verletzten Lukas Nmecha etwas überraschend zunächst nur auf der Bank. Das habe ausschließlich «taktische Gründe», erklärte Kovac, warum er dem Schweden Mattias Svanberg den Vorzug gab. Zur Pause korrigierte der VfL-Coach diese Personalentscheidung und brachte Nmecha - ein Wechsel, der sich am Ende auszahlte.

Gemeinsam waren Nmecha und Berisha am Samstag nur 25 Minuten auf dem Platz. Dann musste der Augsburger leicht angeschlagen runter und behandelt werden. So stand nur Nmecha nach der Partie Rede und Antwort, um über die aufregenden Tage der zurückliegenden Woche zu sprechen. Als er seinem Vater vom Anruf des Bundestrainers Hansi Flick berichtet habe, sei dieser ausgeflippt, berichtete Nmecha stolz. Die Tage bei der Nationalmannschaft seien «sehr lehrreich gewesen», sagte Nmecha. «Der Bundestrainer hat mir gesagt, dass ich weiter täglich an mir arbeiten soll und das mache ich.» Gegen Augsburg gelang ihm das am Samstag schon einmal sehr gut.

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