„Die Hoffnung stirbt zuletzt“
Bergwacht sucht weiter nach verunglücktem Bergsteiger am Hochkalter

21.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:28 Uhr

Ramsau: Mit einem Hubschrauber suchen Rettungskräfte der Bergwacht bei Berchtesgaden am Hochkalter nach einem vermissten Wanderer. −Foto: -/Bergwacht Ramsau/dpa

Die wegen schlechten Wetters abgebrochene Suche nach einem verunglückten Bergsteiger am Hochkalter wurde am Mittwochvormittag fortgesetzt.



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Am Mittwoch stieg nach Wetterbesserung ein Hubschrauber mit mehreren Bergrettern auf, sagte Rudi Fendt von der Bergwacht. Die Bedingungen seien widrig, weil nochmal Neuschnee gefallen sei. Der Schnee sei etwa anderthalb Meter hoch, es gebe keinen gesicherten Untergrund. Die Hoffnungen, den 24-Jährigen lebend zu finden, schwinden.

Der 24-Jährige aus Niedersachsen war am Samstag bei einer Bergtour abgerutscht und hatte einen Notruf abgesetzt. Am Dienstag hatten es anhaltender Schneefall, starker Wind und Lawinengefahr den Rettungsmannschaften unmöglich gemacht, nach dem Mann zu suchen.

Wetterprognose für Donnerstag gut

Auch für Donnerstag ist die Bergwacht optimistisch, die Suche fortsetzen zu können. Das Wetter solle schön werden und der Berg bis zum Gipfel wolkenfrei, sagte der Sprecher. Die Bergwacht will dann die so genannte Recco-Boje einsetzen, die Halbleiter in elektronischen Geräten wie dem Handy des 24-Jährigen orten könnte. Das ist nur möglich, wenn sich der Nebel verzogen hat.

Verunglückter muss erst geortet werden

Der Einsatz von Fußtrupps ist nach Angaben des Sprechers aber noch nicht zielführend und trotz aller Sicherheitsmaßnahmen aufgrund des vielen Schnees in dem alpinen Gelände riskant. Erst bei einer konkreten Ortung des Verunglückten werde man Rettungsmannschaften losschicken, um ihn zu bergen und ins Tal zu bringen.



„Die Hoffnung stirbt zuletzt“

Den letzten Kontakt mit dem Verunglückten hatte die Bergwacht am Samstag, sein Notruf hatte einen Großeinsatz ausgelöst. Wie es ihm jetzt geht, dazu macht der Sprecher keine Angaben. „Wir spekulieren nicht über die Überlebenschancen, die Hoffnung stirbt bei solchen Einsätzen immer zuletzt.“

− dpa