Bauern wollen an diesem Mittwoch bundesweit an Autobahnauffahrten gegen die Sparpolitik der Bundesregierung protestieren.
In Bayern haben Landwirte für die Zeit zwischen 9 und 15 Uhr zahlreiche Protestaktionen angemeldet, zu denen der Bauernverband und der Verein „Landwirtschaft verbindet Bayern“ aufrufen. Dabei wollen die protestierenden Landwirte zeitweise auch die Zufahrten zur Autobahn blockieren. Die Ausfahrten hingegen sollen frei bleiben. Damit wollen die Landwirte vor der Haushalts-Abstimmung im Bundestag den politischen Druck auf die Koalition erhöhen.
Blockaden in Niederbayern, Oberbayern und der Oberpfalz
Deswegen wird es vielerorts zu Verkehrsbehinderungen kommen, wie der Bauernverband vorab auf seiner Webseite mitteilte. In folgenden Städten und Landkreisen sind Blockaden bereits bekannt:
Oberbayern:
- Landkreis München: 18 Auffahrten betroffen
- A8 im Berchtesgadener Land
- A94 und B20 im Landkreis Altötting
- A94 im Landkreis Mühldorf
- A9 im Stadtbereich Ingolstadt
- A9 und A93 im Landkreis Pfaffenhofen
- A9 im Landkreis Eichstätt
- A9 im Landkreis Traunstein
Niederbayern:
- A3 im Landkreis Passau
- A92 im Landkreis Dingolfing-Landau
- A3 im Landkreis Straubing-Bogen
- A93 im Landkreis Kelheim
- A3 und A92 im Landkreis Deggendorf
Oberpfalz:
- A3 und A93 im Landkreis Regensburg
- A93 im Landkreis Schwandorf
- A6 im Landkreis Amberg-Sulzbach
- A3 im Landkreis Neumarkt
-im Landkreis Cham wird es eine Sternfahrt geben
Mittelfranken
- A9 im Landkreis Roth
- A6 im Nürnberger Land
Ein Beispiel aus Unterfranken für die Art der geplanten Proteste: Dort wollen Bauern die Autobahnauffahrt Mellrichstadt zeitweise mit ihren Traktoren blockieren, wie das Landratsamt Rhön-Grabfeld mitteilte. Außerdem sollen umherfahrende Traktoren in der Nähe der Mellrichstädter Auffahrt den Verkehr verlangsamen. An anderen Auffahrten in der Region soll es zwar keine Blockade geben, aber auch dort Traktoren auf den Straßen.
Proteste wohl mit Behörden und Polizei abgesprochen
Die Protestaktionen werden laut Bauernverband angemeldet und mit Behörden und Polizei abgesprochen. An der Protestwoche der Bauern vom 8. bis 15. Januar hatten sich nach Schätzung der Polizei in Bayern landesweit 105.000 Menschen beteiligt.
Unmittelbarer Anlass der Proteste ist der Plan der Berliner Ampel-Koalition, die Zuschüsse für Agrardiesel innerhalb von drei Jahren stufenweise abzuschaffen, Ärger und Wut vieler Landwirte haben jedoch eine jahrelange Vorgeschichte. Die Koalition hat bereits die zunächst ebenfalls geplante Streichung der Kfz-Steuerbefreiung für Landwirtschaftsfahrzeuge zurückgenommen. Dies genügt den Landwirten jedoch nicht.
− dpa/mgb
Dieser Artikel wird bei neuen Erkenntnissen aktualisiert.
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