Winderstand in der Bevölkerung
Bahn verzichtet auf Bau von ICE-Instandhaltungswerk im Raum Nürnberg

13.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:41 Uhr

Rote Rückleuchten brennen an der Spitze eines ICE, der im Hauptbahnhof München steht. −Foto: Peter Kneffel/dpa

Jahrelang wurde geplant, rund 100 mögliche Standorte für ein ICE-Werk wurden erörtert. Jetzt stellt die Deutsche Bahn ihre Bemühungen ein. In das Werk hätten rund 400 Millionen Euro investiert werden sollen.



Nach jahrelangen Vorplanungen und erheblichen Problemen bei der Standortsuche verzichtet die Deutsche Bahn auf den Bau eines neuen ICE-Werks im Raum Nürnberg. Das gab der Konzernbevollmächtigte der Bahn für Bayern, Klaus-Dieter Josel, am Donnerstag in Nürnberg bekannt. In das neue Werk hätten rund 400 Millionen Euro investiert werden sollen. „Es bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere Bemühungen einzustellen“, sagte Josel.

Kein neues ICE-Instandhaltungswerk in Bayern



Es werde kein neues ICE-Instandhaltungswerk in Bayern geben, sagte er. Alternative Optionen würden jetzt geprüft. „Wir arbeiten mit Hochdruck an alternativen Lösungen für die ICE-Instandhaltung“. Die Bahn brauche ein zusätzliches ICE-Werk. Monatlich würden drei neue Garnituren des Schnellzuges ausgeliefert. Die Züge müssten gewartet, gereinigt und repariert werden.

Winderstand in der Bevölkerung



Die Deutsche Bahn hatte nach Angaben von Josel in den vergangenen zweieinhalb Jahren über 100 Standorte im Raum Nürnberg erörtert. Nach dem Raumordnungsverfahren, in das drei Standortmöglichkeiten eingeflossen waren, blieb lediglich das Gelände eines ehemaligen Munitionslagers nahe der Stadt Feucht übrig. Dort hatte es unter anderem erhebliche Probleme bei der Beseitigung von Kampfmitteln gegeben. In der Bevölkerung hatte sich erheblicher Widerstand gegen die Umsetzung der Bahn-Pläne geregt.

− dpa