In Oberfranken
A9-Blockade hat strafrechtliches Nachspiel: Ermittlungen gegen 75 Bauern und Spediteure

31.01.2024 | Stand 31.01.2024, 13:12 Uhr

Die Blockade auf der A9 am Samstag hat für 75 Bauern und Spediteure möglicherweise strafrechtliche Konsequenzen. − Foto: dpa

Nach einer Blockade-Aktion von Spediteuren und Landwirten auf der A9 in Oberfranken ermittelt die Polizei gegen 75 Personen. Gegen sie stehe der Verdacht der Nötigung und des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr im Raum, sagte eine Sprecherin am Mittwoch.



Die Beteiligten hatten den Verkehr auf der A9 bei Gefrees am Samstag zum Erliegen gebracht. Dazu waren die Bauern und Spediteure mit Zugmaschinen, Lastwagen, Kleintransportern, Pick-ups und Traktoren langsam teilweise über alle Fahrspuren nebeneinander gefahren. Ein kilometerlanger Stau war laut Polizei die Folge. Die „äußerst gefährliche Aktion“ sei weder genehmigt noch mit den Behörden abgesprochen gewesen. Unfälle hätten sich keine ereignet, sagte die Sprecherin. Nach Ermittlungen hätten etwa 60 der 75 Fahrzeuge aufgrund ihrer Bauart nicht auf die Autobahn fahren dürfen.

Die Beteiligten waren auf dem Weg zu einer Protestaktion in Bayreuth, zu der der Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen aufgerufen hatte. Die Demonstration zog den Angaben zufolge rund 1000 Teilnehmer mit 500 Fahrzeugen an und verlief friedlich.

Protestaktionen am Mittwoch angemeldet

Am Mittwoch wollten Bauern in ganz Bayern mehrere Autobahnauffahrten blockieren. Die Proteste richten sich wie die Versammlung in Bayreuth gegen die Sparpolitik der Bundesregierung. Sie plant, Zuschüsse für Agrardiesel innerhalb von drei Jahren stufenweise abzuschaffen. Anders als bei der Blockade am Wochenende seien die der Polizei bekannten Aktionen im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums Oberfranken nun angemeldet, sagte die Sprecherin. Auch sollen am Mittwoch demnach die Auffahrten zu Autobahnen blockiert werden und nicht die Autobahn selbst.

− dpa