Würzburg
Corona-Gegnerin schleicht mehrfach auf A7

23.01.2021 | Stand 31.01.2021, 3:33 Uhr
Die Blaulichter sind auf den Dächern von Polizeifahrzeugen zu sehen. −Foto: Carsten Rehder/dpa/Symbolbild

Eine Gegnerin staatlicher Coronamaßnahmen ist trotz Belehrungen durch die Polizei am Freitag fahnenschwenkend langsam auf der Autobahn A7 entlang gefahren - mehrfach. Nach dem dritten Mal sei der Fahrzeugschlüssel der Frau vorübergehend einbehalten worden, teilte die Polizei Unterfranken mit. Corona-Maßnahmen-Gegner hatten für Freitagnachmittag im Internet und auf Flugblättern Kundgebungen im Bereich der Autobahnen angekündigt. Die Polizei habe daher starke Präsenz in ganz Unterfranken gezeigt.

Insgesamt sei die Weiterfahrt von zwei Fahrzeugen unterbunden worden. Zudem seien zwei Strafverfahren wegen Verstößen nach dem Waffengesetz eröffnet und 24 Ordnungswidrigkeiten zur Anzeige gebracht worden - etwa wegen Verstößen gegen die Maskenpflicht sowie die Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen.

In der Spitze seien rund 100 Fahrzeuge von Anhängern der „D-Day 2.0“- Bewegung in Unterfranken unterwegs gewesen. Der von den Teilnehmern in Erwägung gezogene - und für den Straßenverkehr potenziell gefährliche - Autokorso, der sich auf der A7 durch Unterfranken ziehen sollte, kam nicht zustande.

Am Nachmittag hatten sich laut Polizei mehrere Gegner der Corona-Maßnahmen mit ihren Fahrzeugen - teils mit Transparenten, Plakaten und Schildern ausgestattet - auf Parkplätzen in der Nähe von Autobahnauffahrten. Rund 60 Fahrzeugführer und deren Mitfahrer seien kontrolliert worden. Die meisten von ihnen hätten sich einsichtig gezeigt und die Aufforderungen, Kundgebungsmittel sicher im Fahrzeug zu verstauen und von gefährlichen Aktionen auf der Autobahn abzusehen, befolgt, hieß es weiter.

Auf der A7 in Mittelfranken kontrollierte die Polizei nach eigenen Angaben von Freitagabend insgesamt 76 Fahrzeuge mit 100 Insassen. Im Laufe des Einsatzes hätten 56 Personen einen Platzverweis erhalten, in 33 Fällen hätten die Beamten sogenannte „Gefährderansprachen“ gehalten. Zudem habe es 15 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz gegeben, hieß es.

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dpa