Kreuth
Kreuth ist viertes deutsches Bergsteigerdorf

13.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:05 Uhr
Die Berghütte "Siebenhütten" in der Nähe des Tegernsee. −Foto: Sven Hoppe/Archiv

Die Gemeinde Kreuth südlich des Tegernsees ist Deutschlands viertes Bergsteigerdorf. Am Festakt zur Verleihung des vom Deutschen Alpenverein (DAV) vergebenen Siegels nahmen am Freitag rund 160 Gäste teil. Bergsteigerorte sollen auf sanften Tourismus ausgerichtet sein und den Erhalt von Natur und Landschaft fördern.

Kreuth bietet viele Möglichkeiten für Wanderer, Mountainbiker, Sportkletterer und Skitourengeher. Der Ort verzichtete zugleich auf den Bau von Skiliften oder Erlebnisparks, auf Großevents und unkontrollierte Bebauung.

Durch Kreuth führt allerdings die Bundesstraße 307 zum Achenpass. Der Tegernsee wird an schönen Tagen von Ausflüglern eher unsanft überrannt. Der DAV argumentiert aber, gerade deshalb sei es wichtig, nachhaltigen Tourismus hier zu fördern. Das Siegel Bergsteigerdorf solle mehr Menschen anziehen, die länger blieben als nur einen Tag.

Bürgermeister Josef Bierschneider sagte, er nehme das Siegel als Verpflichtung, „den Schatz“ aus Landschaft, Ortsbild und gelebtem Brauchtum zu bewahren „und unversehrt an unsere kommenden Generationen weiterzugeben“. DAV-Vizepräsident Rudi Erlacher sagte, Kreuth arbeite daran schon mit viel Motivation.

Umweltminister Marcel Huber (CSU) sagte, Kreuth sei ein gutes Vorbild für einen Tourismus, der achtsam mit Naturschätzen umgehe. Die Staatsregierung gab Förderzusagen in Höhe von knapp 115 000 Euro.

Bisher tragen Ramsau bei Berchtesgaden, das zur Gemeinde Aschau im Chiemgau gehörende Sachrang sowie Schleching im Landkreis Traunstein das Siegel Bergsteigerdorf. Der Österreichische Alpenverein hatte die Initiative 2005 gestartet. Der DAV übernahm sie. Ende 2018 soll es 28 Bergsteigerdörfer geben, davon rund 20 in Österreich.

Programm Alpenverein

DAV zu Bergsteigerdörfern

dpa