München
Staatsexamens-Prüfungen weg: Studenten müssen nochmal ran

28.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:40 Uhr
  −Foto: Benoit Doppagne/BELGA/dpa

Unerfreuliche Post hatten sieben Studenten der Ludwig-Maximilians-Universität im Briefkasten.

 

Das Bayerische Kultusministerium findet ihre Staatsexamens-Prüfungen nicht mehr.

"Aus nicht mehr aufklärbaren Gründen" seien die sieben schriftlichen Einzelprüfungen im Fach Erziehungswissenschaften (Psychologie - Sonderpädagogik) nicht im Verwaltungssystem für die Erste Staatsprüfung erfasst worden, erklärt ein Sprecher des Bayerischen Kultusministeriums auf PNP-Nachfrage. Bereits am 11. Februar hatten die Lehramts-Studenten die Prüfungen abgelegt. Jedoch erst bei den zentralen Abschlusskontrollen im August fiel das Fehlen der Arbeiten auf. Diese hatten sich, nachdem sich wegen der Corona-Pandemie die Prüfungszeiträume verlängert hatten, ebenfalls nach hinten verschoben. Auch nach "intensiven Recherchen" an der Außenstelle des Prüfungsamts an der Universität München waren diese nicht mehr auffindbar.

Die sieben Betroffenen hatten die Prüfung als einen vorgezogenen Teil der Ersten Staatsprüfung bzw. als Wiederholungen zur Notenverbesserung abgelegt, so das Ministerium. "Daher ist durch die verlorenen Klausuren bei keinem der Kandidatinnen und Kandidaten die Zulassung zum Vorbereitungsdienst gefährdet. "

Prüfungen müssen wiederholt werden

Allerdings heißt das für die Studenten erneutes Büffeln. Denn um ihre Erste Staatsprüfung zu bestehen, müssen sie die verloren gegangene Einzelprüfung nochmal schreiben. Dafür können sie zwischen einem Ersatztermin Ende Oktober und dem regulären Einzelprüfungstermin Mitte Februar 2021 wählen.

Die Ursachen für den Verlust der Arbeiten liegen nicht unmittelbar in der Verantwortung des Staatsministeriums, betont der Sprecher. Nichtsdestotrotz sei das Bedauern über diesen Vorfall groß. "Wir haben deshalb bereits für die zukünftigen Prüfungen die Einführung einer zusätzlichen Kontrollstufe in die Wege geleitet. "

Sollten die vermissten Klausuren bis ein Jahr nach Zugang der Bescheinigung noch auftauchen, sollen sie ordnungsgemäß gewertet werden. Dann soll auch das bessere Prüfungsergebnis gewertet werden, so der Kultusministeriums-Sprecher.

pnp