Oktoberfest geht zu Ende - 5,6 Millionen Besucher

03.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:14 Uhr

München (dpa) Das Münchner Oktoberfest ist im zweiten Jahr in Folge mit einem Besucherrückgang zu Ende gegangen. Nach einer ersten Schätzung der Festleitung kamen 5,6 Millionen Besucher, das waren rund 300.000 weniger als Vorjahr.

Seltener als sonst mussten Festzelte wegen Überfüllung geschlossen werden. Festleiter Josef Schmid (CSU) sprach am Montag von einer Gute-Stimmung-Wiesn: „Insgesamt sind Festleitung, Marktkaufleute, Schausteller und Wirte mit der Wiesn sehr zufrieden.“ Im vergangen Jahr hatte das größte Volksfest der Welt bereits einen Besucher-Rückgang verzeichnet, die Zahl sank um 400.000 auf 5,9 Millionen.

Miserables Wetter zum Auftakt, aber wahrscheinlich auch Sorgen um die Sicherheit haben in diesem Jahr auf die Besucherzahlen gedrückt. Die Stimmung auf dem Festgelände habe aber keineswegs gelitten, sagte Schmid. Nach dem Amoklauf in München sowie islamistisch motivierten Anschlägen auch in Bayern hatte die Stadt die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Erstmals war das Gelände vollständig von einem Zaun umschlossen. Große Taschen mit mehr als drei Litern Fassungsvermögen waren verboten, Order kontrollierten an den Eingängen. Das Konzept habe sich rundum bewährt, sagte Schmid.
 

Fazit der Polizei: "Überwiegend friedlich"

 

Nach Ansicht der der Münchner Polizei sei die Wiesn überwiegend friedlich verlaufen. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte Polizeivizepräsident Werner Feiler am Montagnachmittag. Insgesamt gab es der Bilanz zufolge 1067 gemeldete Delikte - fast 200 weniger als im Vorjahr (1261). Das Oktoberfest lockte allerdings auch deutlich weniger Besucher an als 2015.

Allerdings hatte die Polizei mit einer steigenden Zahl von Sexualdelikten (2016: 31/2015: 21) und mehr Widerstand (22/9) zu tun. Die Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz blieben bis kurz vor Ende des Oktoberfests auf gleichem Stand (238/238). Die Zahl der Maßkrug-Schlägereien ging zurück (42/52). Auch die Zahl der registrierten Taschendiebstähle sank (203/300).

Gründe für den Rückgang der Kriminalität sind laut Feiler unter anderem das geringere Besucheraufkommen am verregneten ersten Wiesn-Wochenende und das erneuerte Sicherheitskonzept von Stadt und Polizei. Eine terroristische Bedrohung bestand nach seinen Angaben zu keinem Zeitpunkt. „Es gab und gibt zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr fürs Oktoberfest“, sagte Feiler.