München
Bayerns Hobbymusiker dürfen bald wieder gemeinsam proben

05.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:14 Uhr
Florian Herrmann (CSU). −Foto: Peter Kneffel/dpa

Gute Nachrichten für alle Hobby-Musiker: Zum Wochenstart dürfen sie wieder unter Auflagen zusammen geigen, flöten oder trommeln. Damit sind sie nicht die einzigen, die sich auf Montag freuen.

Eine Woche früher als bislang geplant dürfen ab Montag in Bayern auch wieder Laienmusiker in Gruppen von bis zu zehn Personen gemeinsam proben. Wie bei allen Lockerungen seien Umsicht und Vorsicht wichtig, „aus einer schönen und lange ersehnten Musikprobe sollen keine Infektionen entstehen“, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in München. Die vorgezogene Lockerung gelte für alle Instrumentalmusiker und sehe Sicherheitsabstände von zwei Metern vor, bei Blasinstrumenten seien gar drei Meter Abstand nötig. Alle Musiker müssen eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen - außer bei Blasinstrumenten. Außerdem sollen die Proben nach Möglichkeit im Freien stattfinden.

Ursprünglich war der Probenbetrieb erst ab dem 15. Juni im Zuge der Ende Mai vom Kabinett beschlossenen Lockerungen für kulturelle Veranstaltungen wie Theater und Konzerte vorgesehen. „Wir werden das jetzt ab Montag schon wieder ermöglichen - unter Hygieneauflagen“, betonte Herrmann. Ausgenommen bleiben aber weiterhin Chöre, hier seien die Risiken für eine große Verbreitung des Virus zu groß.

Der Bayerische Musikrat kritisierte das Gesangsverbot am Freitag. „Sängerinnen und Sänger empfinden das Vorgehen der Staatsregierung als unzumutbare Gängelung“, erklärte Verbandschef Thomas Goppel. Es zerstöre bei den Chorverbänden mit 90 000 aktiven Sängern eine vierzigjährige Aufbauarbeit. Kunstminister Bernd Sibler (CSU) bedauerte, dass wegen der erhöhten Infektionsgefahr Chöre und Gesangsgruppen derzeit noch nicht von dieser Regelung profitieren könnten.

Für den 8. Juni sind weitere Lockerungen angekündigt: Neben der Wiedereröffnung von Schwimmbädern unter freiem Himmel sind auch kontaktfreie Indoor-Sportarten - etwa in Fitnessstudios - wieder möglich. Im Freien können ab Montag wieder bis zu 20 Personen kontaktfrei trainieren. „Sport ist gesund und hat eine herausragende Bedeutung für das Miteinander der Menschen in Bayern. Wir wollen daher so viel Sport wie möglich erlauben“, sagte der zuständige Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU): „Die Erleichterungen sind möglich, weil die Corona-Lage derzeit in Bayern erfreulich stabil ist.“ Dies gelte auch für das ab Montag wieder erlaubte Training von Rehabilitationssportgruppen, etwa für chronisch Kranke oder Menschen mit Behinderung, sowie den Trainingsbetrieb für National- bis einschließlich Landeskaderathleten sogenannter nicht-olympischer Sportarten. Bei kontaktlosen Sportarten im Freien wie Leichtathletik, Tennis oder Golf sind dann sogar wieder Wettkämpfe möglich.

Auch das Tanzen in Tanzschulen ist ab Montag wieder möglich, zumindest mit festem Partner, also immer dem gleichen, und entsprechendem Abstand zu allen anderen Tänzern.

dpa