Donauwörth
Wieder Auseinandersetzungen in Ankerzentrum in Schwaben

17.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:26 Uhr

Im zentralen schwäbischen Flüchtlingsheim hat es erneut schwere Auseinandersetzungen gegeben. Dabei wurden neun Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens leicht verletzt, wie die Polizei am Mittwoch berichtete.

Am späten Dienstagabend hatten sich Sicherheitsleute den Angaben nach im sogenannten Ankerzentrum in Donauwörth mit nigerianischen Asylbewerbern gestritten. Hintergrund waren geplante Zimmerkontrollen, nachdem ein verbotenes Messer gefunden wurde. Letztendlich waren an der Auseinandersetzung rund 50 Afrikaner beteiligt. Die Polizei rückte mit mehreren Streifenwagen an, zwei Flüchtlinge wurden vorübergehend festgenommen.

Mitte März war in der Aufnahmeeinrichtung in Nordschwaben die Situation eskaliert, als die Polizei einen Bewohner für eine geplante Abschiebung abholen wollte. In der Folge kamen 30 Bewohner in Untersuchungshaft, später wurden Strafbefehle zumeist wegen Landfriedensbruchs erlassen oder Anklagen am Jugendgericht erhoben.

Kritiker sagen seit langem, dass solche gewalttätigen Konflikte durch die Unterbringung zahlreicher Menschen in ehemaligen Kasernen wie in Donauwörth begünstigt werden. Sie fordern deswegen dezentrale, kleine Flüchtlingsunterkünfte.

dpa