Nürnberg
Eurofighter-Einsatz: echte Notfälle sind eine Ausnahme

12.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:05 Uhr
Kampfflugzeuge der Bundeswehr vom Typ "Eurofighter" fliegen am Himmel. −Foto: Ralf Hirschberger/Archiv

Eine sogenannte Alarmrotte der Bundeswehr aus zwei Eurofightern hat am Donnerstagnachmittag über Nürnberg die Schallmauer durchbrochen und mit dem dabei ausgelösten doppelten lauten Knall für Unruhe in der Bevölkerung gesorgt.

Die Flieger sollten nach Angaben der Luftwaffe klären, ob das zivile Flugzeug Probleme habe. Solche Alarme gebe es bundesweit etwa 15 bis 20 Mal pro Jahr, sagte der Pressesprecher der Luftwaffe, Jörg Langer, am Freitag. Dass ein tatsächlicher Notfall vorliege, sei der „absolute Ausnahmefall“.

„In der Regel handelt es sich um Bedienfehler der Luftfahrzeugbesatzung“, so Langer. Im Fall vom Donnerstag sei die falsche Funkfrequenz eingestellt gewesen. Es sei auch schon vorgekommen, dass die Besatzung die Lautstärke des Funks auf null gestellt habe. Bei einem Alarm würden dann zwei Eurofighter in die Luft steigen, eine sogenannte Alarmrotte.

Dass die Alarmrotte ein Flugzeug zum Flughafen geleiten müsse, sei im vergangenen Jahr nur einmal vorgekommen. Handelt es sich um einen Bedienfehler, ist es laut Luftwaffe je nach Schwere des Vorgangs möglich, dass die Fluggesellschaft für den Einsatz zahlen muss. Pro Eurofighter kostet eine Flugstunde in etwa 70 000 Euro. An zwei Standorten sind in Deutschland sogenannte Alarmrotten stationiert: für Süddeutschland in Neuburg an der Donau und für Norddeutschland im niedersächsischen Wittmund.

dpa