Steigende Corona-Zahlen
Klinik-Lage spitzt sich zu: Patienten aus Oberbayern um 400 Kilometer verlegt

13.11.2021 | Stand 21.11.2021, 3:33 Uhr
  −Foto: Symbolfoto: dpa

Aufgrund der stark steigenden Corona-Infektionszahlen spitzt sich die Lage in den Kliniken im Süden und Osten Deutschlands einem Bericht zufolge dramatisch zu.

In Bayern und Baden-Württemberg würden bereits "täglich Verlegungen zwischen Krankenhäusern zum Ausgleich und zum Erhalt der Funktionsfähigkeit durchgeführt", meldeten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf einen vertraulichen Bericht der Länder. Auch in Hessen werde es immer schwieriger, Patienten auf den Intensivstationen unterzubringen.

Deutschlandweite Verlegungen möglich

Um die Kliniken in Corona-Hochinzidenzgebieten zu entlasten, ziehen die Länder dem Bericht zufolge erstmals auch deutschlandweite Verlegungen vor Patienten in Betracht: So sei in Baden-Württemberg bereits erwogen worden, Patienten über 700 Kilometer nach Schleswig-Holstein zu verlegen.

Patienten von Südostbayern nach Würzburg gebracht

In Bayern seien Patienten zum Teil rund 400 Kilometer weit aus dem südöstlichen Landesteil nach Würzburg im Norden verlegt worden. Viele Kliniken stehen zudem kurz vor der Kapazitätsgrenze. Wie der Bayerische Rundfunk am Samstag berichtet, könnten etwa am Klinikum Ingolstadt keine Intensivpatienten mehr aufgenommen werden. Auf eine DK-Nachfrage antwortet Klinikums-Pressesprecher Hartmut Kistenfeger, dass das nicht richtig ist. Es sei Ende vergangener Woche kurzfristig aufgerüstet worden. Ein Artikel hierzu folgt.

Ähnliche Probleme meldet der BR auch aus Rosenheim. Hier würden Patienten eher wieder auf die Normalstation zurückverlegt, um Kapazitäten zu haben.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt seit mehr als einer Woche kontinuierlich an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erhöhte sich der Wert am Samstagmorgen auf 277,4 und erreichte damit den sechsten Tag in Folge einen neuen Höchststand.

afp