München
Polizei: Die meisten Menschen halten sich an Corona-Regeln

05.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:36 Uhr
Polizisten reden im Englischen Garten mit einer Gruppe Jugendlicher. −Foto: Matthias Balk/dpa/Archivbild

Bei sonnigem Wetter zieht es am Wochenende viele Menschen in Bayern ins Freie. Dabei halten sie der Polizei zufolge die Abstands- und Ausgangsvorgaben ein. Es gibt aber auch Ausnahmen.

Die Menschen in Bayern haben sich am Wochenende nach Polizeiangaben weitgehend an die Ausgangsbeschränkung gehalten, die wegen der Corona-Krise gilt. Bei Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen zog es zwar viele Spaziergänger und Freizeitsportler an die frische Luft, jedoch beachteten die meisten Menschen dabei die Vorgaben - also entweder alleine oder nur mit dem Partner oder Familienangehörigen unterwegs zu sein.

Mit einem eindringlichen Appell wandte sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Sonntag an alle Bürger im Freistaat. „Wenn man raus schaut: Das Wetter ist super. Und ich habe total Verständnis, dass es einen raus drängt“, sagte er in einer Videobotschaft auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Aber: „Bitte auf die Regeln achten.“ Ansonsten würde die Erfolge, die es schon gebe, gefährdet werden. Die Ausgangsbeschränkung im Freistaat gilt vorerst bis zum 19. April.

Die Polizei in München registrierte nach eigenen Angaben zwischen Samstag- und Sonntagmorgen bei gut 9000 Kontrollen etwas mehr als 370 Verstöße. So fand beispielsweise in der Nacht zum Sonntag in einer Wohnung und einem Innenhof eines Mehrfamilienhauses eine Party statt, bei der auch mehrere Besucher anwesend waren, die nicht in dem Haus lebten. In Memmingen im Allgäu beispielsweise beendete die Polizei eine Geburtstagsparty mit sieben Gästen sowie eine ebenso unerlaubte Familienfeier.

In Parks und auf öffentlichen Plätzen stellte die Polizei im Norden Schwabens am Freitag und Samstag im Vergleich zu den vorangegangenen Tagen allerdings deutlich mehr Verstöße fest, wie sie am Sonntag mitteilte. Etwas mehr als 300 Menschen erhielten demnach eine Anzeige nach dem Infektionsschutzgesetz. In Augsburg schnitt ein 69-Jähriger auf seinem Weg durch einen Park mehrere Absperrbänder mit einem Taschenmesser ab.

Auch in Franken wurden am Wochenende laut Polizei zahlreiche Anzeigen erhoben. In Unterfranken kontrollierten die Beamten am Samstag rund 15 Motorradfahrer, die bei dem warmen Wetter eine Spritztour machten. In Bad Brückenau (Landkreis Bad Kissingen) lösten sie ein Treffen von neun Jugendlichen und jungen Erwachsenen in einer Wohnung auf. Insgesamt erhielten in Unterfranken rund 270 Menschen eine Anzeige.

Zwar genossen an den bayerischen Seen viele Menschen die Sonne bei einem Spaziergang, die meisten hielten sich aber an die Regeln, wie die Polizei in Oberbayern mitteilte. Trotzdem bekamen in der Region allein am Samstag 480 Menschen Anzeigen wegen Verstößen. Im Karwendel trafen die Beamten auf zwei Camper, die dort ihre Zelte aufgeschlagen hatten. Sie mussten den Heimweg antreten.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte am Samstagnachmittag bereits eine positive Bilanz gezogen. „Die Polizei stellt fest, dass sich die allermeisten Bürger sehr gut an die Vorschriften halten“, sagte er. Es habe keinen großen Ausflugsverkehr ins bayerische Oberland und nur sehr wenige Ausflügler und Touristen gegeben.

dpa