Augsburg
Halil Altintop sorgt sich um Amateurspieler

14.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:33 Uhr
Halil Altintop, damals Stuttgarter Co-Trainer und ehemaliger Bundesligaprofi, steht auf dem Platz. −Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild

Der ehemalige Bundesligaprofi Halil Altintop sorgt sich als Trainer eines Amateurvereins in der Coronavirus-Krise um die berufliche Zukunft seiner Fußballer. „Wir haben einen Kader mit 18 Spielern. Während wir pausieren, verlieren vielleicht fünf, sechs Jungs ihren Job. Und danach sollen wir weiterspielen? Sind die Jungs dazu mental überhaupt in der Lage? Sie müssen erst mal ihr Leben stemmen und über die Runden kommen“, sagte der 37 Jahre alte Coach des TSV Schwaben Augsburg dem „Kicker“ im Interview.

Eine Fortsetzung des Ligabetriebs betrachtet Altintop als schwierig. „Ich habe großen Respekt vor den Verantwortlichen, die das entscheiden müssen. Aber wenn ich lese, dass die Saison vielleicht erst Ende des Jahres oder nächstes Jahr fortgesetzt werden soll, verstehe ich das nicht“, meinte er. „Der eine Spieler zieht bis dahin vielleicht weg, weil er einen neuen Job hat, der andere macht ein Auslandssemester in Amerika. Wenn man es bis Juli oder August nicht schafft, die Saison zu beenden, muss man einen Cut machen.“

Eine Lösung mit Englischen Wochen sieht Altintop ebenfalls als kompliziert an. „Die meisten Spieler sind froh, wenn sie es nach der Arbeit pünktlich ins Training schaffen. Wenn es um 19 Uhr

losgeht, sind viele erst zehn Minuten vorher da“, erläuterte er. „Wenn wir aber unter der Woche 170 Kilometer nach Hankofen in Niederbayern fahren sollen, müssen sie einen halben Tag Urlaub nehmen. Und das, wenn sie vielleicht gerade um ihre Jobs bangen. Das geht nicht nur uns, sondern vielen Vereinen im Amateurfußball so.“

Der ehemalige Offensivakteur spielte von 2013 bis 2017 beim FC Augsburg und war später Individualcoach beim VfB Stuttgart. Seit vergangenem September ist er Coach beim TSV Schwaben Augsburg.

Mitteilung zu Altintops Verpflichtung

Kader TSV Schwaben Augsburg

dpa