Augsburg
Wiedersehen mit Gikiewicz: „28 Punkte reichen nicht“

22.01.2021 | Stand 30.01.2021, 3:33 Uhr
Trainer Urs Fischer von Union Berlin spricht zu den Journalisten. −Foto: Andreas Gora/dpa

Ein zweites Mal will der 1. FC Union nicht gegen Augsburg verlieren. Für die Berliner geht es um Wiedergutmachung. Neue Ziele setzt sich der Hauptstadtclub vor der zweiten Halbserie aber nicht.

Das erste Wiedersehen mit Rafal Gikiewicz gab es schon zwei Tage vor dem Anpfiff. „Wir haben schnell zwei, drei Worte ausgetauscht. Ich hatte aber keine Zeit, mich länger mit Rafa zu unterhalten“, sagte Trainer Urs Fischer vom 1. FC Union Berlin. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) kommt es dann zum zweiten Mal zum Duell des Polen und seines neuen Clubs FC Augsburg mit den Eisernen. Dieses Mal soll das aber möglichst anders enden. Der FCA hatte Union am ersten Spieltag der Saison in der Fußball-Bundesliga beim 3:1 die bislang einzige Heimniederlage im Stadion An der Alten Försterei zugefügt.

Dass Unions einstiger Stammkeeper Gikiewicz schon zum kurzen Besuch im Team-Hotel vorbeikommen konnte, liegt daran, dass sich die Berliner bereits seit Donnerstag in Augsburg aufhalten. Direkt nach dem 0:1 bei RB Leipzig ging es mit dem Flugzeug nach Bayern. „Lasst uns besser in die Rückrunde starten als noch zu Beginn“, forderte Fischer am Freitag bei einer Medienrunde vor dem Rückrunden-Auftakt.

Das Überraschungsteam geht ohne konkretes Punkteziel in die zweite Halbserie. „Ich habe nicht im Kopf, wie viele Punkte wir holen können oder sollten. Die 28 Punkte jetzt werden nicht ausreichen, um unser Ziel zu erreichen. Wir brauchen noch Punkte“, sagte Fischer. Die Köpenicker stehen vor dem 18. Spieltag auf dem sechsten Tabellenplatz und haben Chancen, sich für den europäischen Wettbewerb zu qualifizieren. Ziel bleibt aber weiterhin einzig der Klassenerhalt.

„Die Mannschaft hat das in der Hinrunde sicher toll gemacht. Da darf man auch ein bisschen stolz sein“, sagte Fischer angesichts der Bilanz, ergänzte aber: „Das bleibt für mich eine Momentaufnahme.

Beim Auswärtsspiel muss Union neben den dauerverletzten Angreifern Max Kruse, Anthony Ujah und Joel Pohjanpalo auch auf den gesperrten Verteidiger Florian Hübner verzichten. Der 29-Jährige wurde für zwei Spiele gesperrt, Rassismusvorwürfe im Match gegen Bayer Leverkusen wurden jedoch nicht bestätigt. „Es ist wichtig, dass dieser Vorwurf von Rassismus vom Tisch ist. Das ist jetzt auch erledigt“, sagte Fischer, der auf Einsätze von Sheraldo Becker, Nico Schlotterbeck und Grischa Prömel hofft. Alle drei Profis konnten am Freitag in Augsburg trainieren. „Das sieht soweit gut aus“, sagte Fischer.

Für die Augsburger um den 33 Jahre alte Gikiewicz, der Union im Sommer verlassen hatte, und Trainer Heiko Herrlich geht es gegen Berlin um die Trendwende. „Union ist ein Gegner auf unserem Level, den wir schlagen können. Unser Ziel ist klar: der zweite Sieg gegen Union“, sagte Gikiewicz. Auf vier Punkte ist der Vorsprung auf Relegationsplatz 16 zusammengeschmolzen.

„Jedes Spiel ist Krieg für uns“, befand Gikiewicz. Nach der unglücklichen 0:1-Niederlage unter der Woche gegen den FC Bayern, die Herrlich zufolge bei einigen „Wut im Bauch“ hinterlassen habe, schnappte er sich von Landsmann Robert Lewandowski noch Trikots für seine Kinder. An Gastgeschenke denkt der Schlussmann, der im Sommer mit Andreas Luthe quasi die Jobs tauschte, aber wirklich nicht.

Im Tor der Berliner hat sich der 33 Jahre alte Luthe seinen Stammplatz als Nachfolger des Nationalspielers längst verdient. Der vom FC Liverpool ausgeliehene Loris Karius kommt hingegen in der Liga nicht zum Zug und durfte bislang nur einmal im Pokal ran.

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