Augsburg
Finnbogason Option neben Niederlechner gegen Mainz

12.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:11 Uhr
Heiko Herrlich fasst sich an sein Kinn. −Foto: Hannibal Hanschke/Reuters Pool/dpa/Archivbild

Als Skandal bezeichnete Augsburgs Coach Heiko Herrlich zuletzt eine Schiedsrichter-Entscheidung. Der DFB räumte im Zusammenhang mit dem Referee sogar einen Fehler ein. Herrlich hat genug von der Mini-Affäre. Seine Konzentration gilt dem Kellerduell.

Den Wirbel um seine Schiedsrichter-Kritik nach der Fehlentscheidung im Bundesligaspiel gegen den 1. FC Köln will Heiko Herrlich hinter sich lassen. Schließlich bestreitet sein abstiegsbedrohter FC Augsburg ein wegweisendes Kellerduell am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) beim FSV Mainz 05. In der Tabelle haben die Fuggerstädter mit 32 Zählern nur einen Punkt mehr als die Mainzer, der Vorsprung des FCA auf Relegationsplatz 16 beträgt vier Punkte. „Wichtig war, dass der DFB den Fehler eingeräumt hat, aber wir schauen jetzt nach vorne. Das ist abgehakt“, versicherte Herrlich mit Blick auf seine Schiedsrichter-Schelte am Freitag.

Der Schiedsrichter-Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Lutz Michael Fröhlich, hatte eingeräumt, dass nach einer Aktion der Kölner Rafael Czichos und Ismail Jakobs gegen den Augsburger Noah Sarenren Bazee im Strafraum ein Elfmeter hätte gepfiffen werden müssen. Herrlich hatte die Fehlentscheidung unmittelbar nach der Partie am Sonntag (1:1) als „Skandal“ bezeichnet. Offenbar gab es ein Problem in der Kommunikation zwischen Schiedsrichter Benjamin Cortus und dem Video-Assistenten Guido Winkmann.

„Der Herr Winkmann kann sicher meine Emotion einordnen nach so einer Fehlentscheidung. Wir schauen jetzt nach vorne und konzentrieren uns auf das Mainz-Spiel“, betonte Herrlich. Der Kontrollausschuss des DFB hatte nach der Referee-Schelte von einem Ermittlungsverfahren gegen den Augsburger Coach abgesehen.

Nach drei sieglosen Partien sollten die Fuggerstädter in der Endphase der Saison wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Dabei könnte der lange verletzte Torjäger Alfred Finnbogason auch wieder von Anfang an helfen. Für Herrlich ist er eine Möglichkeit neben dem kriselnden Stürmer Florian Niederlechner. „Wir sind auf einem guten Weg, er ist stabil im Training und wir werden schauen, was die nächste Zeit bringt“, sagte Herrlich. „Es ist aber sicherlich eine Option, dass beide vorne drinnen auch zusammen spielen können.“

Der zuletzt von einer Knieblessur ausgebremste Isländer Finnbogason konnte nach drei Monaten Pause beim 1:1 gegen den 1. FC Köln am Sonntag wieder einen Kurzeinsatz absolvieren. Das letzte Tor Niederlechners liegt schon mehr als vier Monate zurück: Der 29-Jährige erzielte es am 1. Februar beim 2:1 gegen Werder Bremen, gegen Köln vergab er sogar einen Strafstoß.

„Der Flo hat eine super Vorrunde gespielt mit unheimlich vielen Vorlagen und eigenen Toren. Natürlich ist die Rückrunde mit einer kleinen Durststrecke versehen, aber er arbeitet für die Mannschaft, er hat die Torchancen, das ist das wichtigste“, sagte der frühere Nationalstürmer Herrlich. „Dann bin ich auch fest davon überzeugt, dass die Bälle wieder reingehen.“

Der langjährige Kapitän Daniel Baier bietet sich nach einer Mandelentzündung wieder als Alternative im Mittelfeld an. „Er ist seit gestern wieder im Training“, erzählte Herrlich. Der 36-Jährige sei immer „ein wichtiger Spieler“ gewesen und „wird das auch die nächsten Spiele für uns sein, auch wenn er von der Bank kommt“.

Mainz sei eine Mannschaft, die „extrem aggressiv spielt, extrem die Zweikämpfe sucht“, befand Herrlich. „Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, ich sehe aber gute Möglichkeiten, dass wir in Mainz bestehen.“

Tabelle Bundesliga

Kader FC Augsburg

Spielplan FC Augsburg

Spielerstatistiken FC Augsburg

Niederlechner-Profil

Finnbogason-Profil

dpa