Corona-Pandemie
Das müssen Sie über Corona-Selbsttests wissen

Der Ingolstädter Apotheker Christian Pacher im Gespräch über den Test daheim

04.03.2021 | Stand 23.09.2023, 16:42 Uhr
Schnelltests sollen ein einfaches Testen in den eigenen vier Wänden ermöglichen. −Foto: Vincent Jannink

Die ersten Schnelltests für Laien sind zugelassen. Woher Interessierte wissen, welche Tests seriös und wie zuverlässig sie sind, erklärt Christian Pacher. Er ist Apothekenleiter der Ingolstädter Süd-Apotheke und Sprecher der örtlichen Apotheker.

Welche Tests sind zugelassen und woran erkennen Laien das?

Sechs verschiedene Selbsttests sind aktuell laut Pacher vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, kurz Bfarm, zugelassen. "Von diesen zugelassenen Tests gibt es eine Liste. Aber ich denke, diese wird sich schnell verändern, da viele seriöse Hersteller in der Warteschleife sind."

Was ist das Problem mit nicht-zugelassenen Tests aus dem Internet?

"Wenn ein Test nicht vom Bfarm freigegeben ist, würde ich die Finger davon lassen." Denn nur die zugelassenen Tests sind ausreichend darauf getestet, ob sie ganz speziell auf Covid-19 ansprechen. Außerdem reagieren sie bereits bei einem geringen Virenaufkommen. "Solche Tests dürfen nicht erst anspringen, wenn die Virenlast sehr hoch ist - wir wollen schließlich Superspreader vermeiden." Allerdings betont Pacher ausdrücklich, dass im Internet auch die offiziellen Tests erhältlich sind: "Es ist wirklich egal, wo ich die Tests erwerbe, solange sie zugelassen sind."

Wie funktionieren die Selbsttests und was ist bei der Anwendung zu beachten?

Bei diesen sechs Selbsttests wird ein Abstrich aus dem vorderen Nasenbereich genommen. Die Hände sollten dafür gewaschen und desinfiziert sein. "Wenn der Eigentest von einem seriösen Anbieter ist, hat er auch eine gut bebilderte Anleitung." Außerdem gäbe es dazu Anleitungsvideos, die sich mithilfe eines QR-Codes abrufen lassen würden. "Wenn man sich an die Regeln hält, gibt es kein Problem."

Ist es möglich, sich bei der Anwendung zu verletzen?

Wer zu grob oder zu unkonzentriert vorgeht, kann laut Pacher seine Nasenschleimhaut verletzen. "Deswegen hoffe ich auch auf Lutsch-, Spuck- oder Gurgeltests." Diese Varianten wären zudem geeigneter für jüngere Kinder und Senioren, sind aber in Deutschland noch nicht zugelassen.

Wie zuverlässig sind diese Selbsttests?

Alle sechs Tests sind laut Pacher gleich zuverlässig - sie sind alle geprüft sowie CE-zertifiziert. "Sie haben eine Sensitivität von über 90 Prozent und eine Spezifität von über 97 Prozent." In Laiensprache bedeutet das: "Diese Tests sind so ausreichend getestet, dass man sich darauf verlassen kann."

DK

Laura Schabenberger