Memmingen
Memminger fischen Stadtbach leer: Kritik der Tierschützer

21.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:02 Uhr
Im Stadtbach Memmingen gefangene Forellen schwimmen in einem Aquarium. −Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Bei ihrem traditionellen Fischertag haben sich am Samstag genau 1188 Memminger auf die Jagd nach Forellen gemacht. Wie die Organisatoren anschließend mitteilten, wurde heute Jürgen Ziegler der Fischerkönig. Der 36-Jährige zog einen 1780 Gramm schweren und damit den größten Fisch aus dem Stadtbach. Mehr als 10 000 Schaulustige verfolgten das Spektakel.

Tierschützer kritisieren seit Jahren die Brauchtumsveranstaltung als Tierquälerei. Trotz des Protestes mehrerer Organisationen wird aber daran unverändert festgehalten, die Staatsanwaltschaft hat auch bereits mehrfach Ermittlungen nach Strafanzeigen eingestellt. Der Fischertag wird dennoch weiterhin von der Tierschutzorganisation Peta als „brutal und sinnlos“ angeprangert. „An diesem Tag ist alles erlaubt, was nur noch peinlich und barbarisch ist“, kritisiert Peta.

Peta hat eine Online-Petition zum Stop der Veranstaltung an Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder (CSU) gestartet. Bislang haben diese laut der Organisation mehr als 7000 Menschen unterzeichnet, 10 000 Unterzeichner sind das Ziel.

Der Fischertag hat eine lange Tradition. Schon im Mittelalter wurde der als Kanalisation dienende Stadtbach einmal im Jahr zur Reinigung ausgefischt. Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts hat sich das Spektakel zu einem Volksfest entwickelt. Zuschauen darf jeder, teilnehmen dürfen aber nur männliche Memminger.

Fischertag 2018

Organisation Peta zum Fischertag

dpa