München/Berlin
BMW-Betriebsratschef attackiert Bundesregierung

08.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:17 Uhr
BMW-Fahrzeuge der 4er Reihe stehen in der Produktion im BMW-Werk in Dingolfing. −Foto: Armin Weigel/Archiv

BMW lehnt die Hardware-Nachrüstung seiner älteren Dieselautos weiterhin strikt ab und erhält dabei volle Rückendeckung von den Arbeitnehmern. Betriebsratschef Manfred Schoch warf der Bundesregierung am Donnerstag vor, „alle über den gleichen Kamm“ zu scheren und „die Arbeitsplätze gerade derjenigen Arbeitnehmer zu gefährden, die schon immer saubere Diesel produziert haben“.

„Statt Investitionen in die Vergangenheit brauchen wir eine flächendeckende öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektromobilität“, forderte Schoch mit Blick auf ein Treffen von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer mit den deutschen Autobossen in Berlin.

BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich sagte, wenn alte Dieselautos mit Hilfe von Umtauschprämien durch neue, sauberere Autos ersetzt würden, sei das viel effektiver und sorge schneller für besserer Luft. Dagegen wären Hardware-Nachrüstungen selbst bei beschleunigter Zulassung frühestens in drei Jahren serienreif. Das sei nicht sinnvoll. Trotz steigenden Verkehrs habe sich der Stickoxid-Ausstoß in Deutschland in den vergangenen 15 Jahren halbiert. Wegen des wachsenden Anteils neuer Fahrzeuge sinke er weiter.

BMW-Vorstandschef Harald Krüger sagte: „Eine Hardware-Nachrüstung führt zu mehr Gewicht und höherem Verbrauch.“ Neue Dieseltechnologie lasse sich auch nicht sinnvoll auf Autos übertragen, „die vor Jahren entwickelt worden sind und vollumfänglich die Zulassungsanforderungen der EU erfüllen“.

dpa