Ingolstadt
Audi-Gewinn bricht ein

31.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:20 Uhr
Ein Audi-Logo auf einem Fahrzeug. −Foto: Uli Deck

Carsten RostIngolstadt (DK) Die Belastungen aus dem neuen Abgas-Testverfahren WLTP, hohe Anlaufkosten für Modellwechsel und ein dreistelliges Millionen-Bußgeld wegen des Diesel-Skandals haben Audi im 3. Quartal die Bilanz verhagelt.

Wie die VW-Tochter am Mittwoch in Ingolstadt berichtete, wirkte sich das auch auf die Geschäftszahlen der ersten neun  Monate des laufenden Jahres aus. Für das Gesamtjahr erwartet der Autobauer, dass – bei Auslieferungen  nahezu auf Vorjahresniveau –   wesentliche  finanzielle Spitzenkennzahlen aus seiner Prognose 2018  „deutlich“ unterschritten werden.

  Nach Angaben des Unternehmens ging  im Zeitraum von Juli bis September die Zahl der Auslieferungen auf  458 448 Fahrzeuge zurück – im 3. Quartal 2017 waren es noch 471 780 Autos. Damit sank der Umsatz von 14,02 Milliarden auf 13,07 Milliarden Euro.

Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen nahm um 351 Millionen auf 910 Millionen Euro ab. Unter Berücksichtigung der negativen Sondereinflüsse – gemeint ist hier das 800 Millionen Euro schwere Bußgeld  im Zusammenhang mit dem Diesel-Skandal – sackte das operative  Ergebnis    sogar auf 110 Millionen Euro ab. Die operative Umsatzrendite rutschte damit  in den drei Berichtsmonaten sowohl vor als auch nach Sondereinflüssen mit 7 beziehungsweise 0,8 Prozent aus dem Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent.

„Die aktuelle Situation ist eine enorme Herausforderung für Audi“, erklärte der kommissarische Vorstandsvorsitzende  Bram Schot laut der Mitteilung. Das Unternehmen arbeite aber daran, bis zum Jahresende „in allen Modellreihen wieder ein passendes Angebot für unsere Kunden “ zu haben, so Schot. 

Das schwache Ergebnis aus dem 3. Quartal schlug entsprechend negativ auf die Neun-Monats-Bilanz durch: Zwar legte  der Absatz auf knapp 1,41 (Vorjahreszeitraum: 1,38) Millionen Autos zu. Die Erlöse verbesserten sich leicht von rund 44 auf knapp 44,3 Milliarden  Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen sackte hingegen von gut 3,9 Milliarden auf knapp 3,7 Milliarden Euro ab. Die operative Umsatzrendite vor Sondereinflüssen ging von 9 auf 8,3 Prozent zurück. Nach Sondereinflüssen sackte sie  aber von 9 auf 6,5 Prozent ab.

Audi-Finanzvorstand Alexander Seitz erklärte indes, das Unternehmen  könne „diese Ausnahmephase  gut beherrschen, weil Audi auf einem starken, belastbaren wirtschaftlichen Fundament steht“. Die „massiven Vorleistungen für unseren Zukunftskurs“ finanziere Audi dank positiver Ergebniseffekte  aus seinem Transformationsplan „weiterhin  aus eigenen Mitteln“.