Zu "Neujahrsvorsatz" (SZ vom 29./30.Dezember):
Nach der katastrophalen Jahresabschlussbilanz, die über die Stadtratsarbeit gezogen wurde, müssen wir (jetzt aber wirklich!) damit beginnen, kompetente, profilierte und mutige Kandidaten zu motivieren. Deswegen will ich euch, junge Bürger Schrobenhausens, jetzt auffordern: raus aus Facebook und rauf auf die Listen für die Kommunalwahl 2020!
Also soll mein Neujahrsvorsatz für 2019 sein, die Arbeit im Stadtrat wieder attraktiver zu machen. Damit wir euch neu oder zurück ins Boot holen, sei es als künftige Kandidaten oder einfach "nur" als Bürger, die wieder zufrieden sind mit unserer Politik.
Aktuell besteht der Stadtrat leider fast nur aus Mitgliedern, die älter sind als 40 Jahre. Auch ich bin wahrlich kein junges Semester mehr. Außerdem: Wie sollen wir das Ziel erreichen, Bayerns familienfreundlichste Stadt zu werden, mit genau zwei Frauen im 24-köpfigen Stadtrat? Mädels, auf geht's, auch eine Bürgermeisterin wird 2020 gesucht. Wir müssen weiblicher werden, nicht nur für eine anständige Familien- und Sozialpolitik.
Viele werden sich jetzt denken, dass die Arbeit zu schwer oder zu aufwendig sei - da kann ich Euch beruhigen. Ein Ehrenamt als Stadtrat oder Stadträtin ist wirklich nicht schwer. Es braucht keine Voraussetzungen, kein Studium oder Vorkenntnisse. Und eine Löwengrube ist der Stadtrat auch nicht, wir sind fraktionsübergreifend immer wieder zufrieden mit der Sachlichkeit unserer Zusammenarbeit.
Nur ein bisschen Freizeit muss geopfert werden, aber alles eine Sache der Organisation. Immerhin gibt es für jede Sitzung 75 Euro, die nach der Sitzung sofort reinvestiert werden (Wirtschaftsförderung).
Auch die Stammtischpolitiker unter uns sollen sich angesprochen fühlen, denn vor allem den Diskurs, den ihr fleißig vorlebt, brauchen wir dringend. Ihr habt schon die besten Voraussetzungen, also traut euch. Aber auch für die Zurückhaltenden finden wir sicher ein Plätzchen, denn man muss keine großen Reden schwingen, um vernünftige Kommunalpolitik betreiben zu können.
Mir persönlich macht das Amt nach wie vor Spaß und ich freue mich, im Wahlkampf für die nächsten Kommunalwahlen viele frische Gesichter zu sehen. Denn Veränderung in der Politik erreichen wir auch über eine Veränderung der Politiker. Prosit Neujahr!
Martha Schwarzbauer,
Stadträtin für die SPD,
Schrobenhausen
